Die Präsentation der Übernachtungszahlen von Basel Tourismus und Statistischem Amt ähnelt mittlerweile derjenigen der Basler Staatsrechnung: Sie ist eine andauernde Erfolgsstory.
Bereits zum zwölften Mal in Folge fährt die Basler Tourismusbranche ein Rekordergebnis ein: Die Zahl der Übernachtungen nahm 2017 gegenüber dem Vorjahr um satte 110’370 auf 1’325’047 zu. Das entspricht einem Plus von 9,1 Prozent.
Die Zahlen in der Übersicht
- Insgesamt haben 719’857 Gäste in den rund 65 Basler Hotels übernachtet.
- Gäste aus der Schweiz buchten fast ein Drittel der insgesamt 1,3 Millionen Übernachtungen (31,9 Prozent).
- Die meisten Gäste aus dem Ausland kamen weiterhin aus Deutschland (192’042 Übernachtungen, plus 14,5 Prozent). Auf eine Million Einwohner in Deutschland besuchen gemäss dem Statistischen Amt 1396 Gäste Basel.
- Die Amerikaner sind für den Basler Tourismus der zweitwichtigste Auslandsmarkt (+ 10,5 Prozent). Bei ihnen sind vor allem die Flusskreuzfahrten auf dem Rhein sehr beliebt.
- Bei den asiatischen Gästen wurde ein Plus von 19,4 Prozent verzeichnet. Zunehmend wichtiger werden Touristen aus China, Hongkong und Taiwan. Bei ihnen war der März der beliebteste Monat, was mit der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld zusammenhängt.
- Mehr Gäste kamen auch aus den Golfstaaten, hier verzeichnete Basel Tourismus ein Plus von 20 Prozent.
- Mehr Übernachtungen buchten auch Franzosen (+10,2 Prozent) Niederländer (+16,7 Prozent) und Spanier (+20,7 Prozent).
- Weniger Übernachtungen gab es von Gästen aus Grossbritannien (-3 Prozent).
Neue Hotels und eine neue Messe
«Wir freuen uns sehr über diese Zahlen – ein neues Best-Jahr», sagte Tourismusdirektor Daniel Egloff am Donnerstag vor den Medien. Das Plus von 9,1 Prozent bei den Übernachtungen führt er auf neue Hotels in Basel («Ibis» Grosspeterstrasse oder Hotel Motel One am Barfüsserplatz) und ein «gutes Kongressjahr» zurück. Zudem hätten sich auch der tiefe Frankenkurs und die zahlreichen Sonderausstellungen in den Basler Museen, wie etwa Monet in der Fondation Beyeler, auf das Wachstum ausgewirkt.
Für das Tourismusjahr 2018 erwartet Egloff ein Plus von drei bis vier Prozent. Und das, obwohl die Baselworld weniger Aussteller anlockt und dieses Jahr erstmals zwei Tage weniger lang dauert. «Dass sie kürzer dauert, werden wir natürlich schon zu spüren bekommen. Ich gehe aber davon aus, dass eher Städte wie Luzern oder Freiburg im Breisgau wegen der Baselworld einen markanten Übernachtungsrückgang verzeichnen werden.» Er hoffe, dass die von der MCH Group ins Leben gerufene «Grand Basel» im Herbst – eine Automesse für Sammler – das Minus der Baselworld wieder wettmachen könne, sagt Egloff.
Für 2018 stellte Egloff das Projekt «Nette Toilette» in Aussicht. 15 bis 20 Gastrobetriebe sollen ihre Toiletten Touristen gratis zur Verfügung stellen. Dafür erhalten sie eine Jahrespauschale. «Nette Toilette» gibt es bereits in den Städten Bern, Luzern, Solothurn, Thun.
Vertrag mit Airbnb im Visier
Eine Wirksamkeitsstudie will Egloff zur «Basel Card» erstellen. Diese wird seit dem 1. Januar 2018 an jeden in Basel übernachtenden Gast verteilt und beinhaltet Mobility Ticket, WiFi-Zugang sowie 50 Prozent Rabatt auf den Eintritt in die Basler Museen, den Zoo oder das Theater Basel. Finanziert wird die Karte über die Gasttaxe. Bei den Museen kommt das Angebot gemäss Egloff jedoch nicht so gut an, da sie Verluste befürchteten. Mit der Studie wolle er Klarheit schaffen, so Egloff. «Das Feedback der Touristen ist aber sehr gut.»
Egloff möchte zudem – wie Baselland Tourismus – bald einen Vertrag mit Airbnb abschliessen. Ab Frühling sollen die Gasttaxen der rund 3000 Airbnb-Angebote automatisch abgezogen und an Basel Tourismus weitergeleitet werden. Ab 2019 sollen auch Zahlen vorliegen, wie viele Übernachtungen durch Airbnb in Basel verzeichnet werden.