Besetzung ehemaliger WoVe-Häuser beendet

Nach einer kurzen Besetzung wurden die beiden Häuser an der Hochstrasse 74 und 76 in der Nacht von Samstag auf Sonntag geräumt. In den beiden Häusern, die nach Angaben der Besetzer länger leerstanden, befanden sich einst die günstigsten Unterbringungsangebote des Vereins Studentisches Wohnen WoVe.

Die Besetzung der beiden ehemaligen WoVe-Liegenschaft an der Hochstrasse (in der Bildmitte) wurde beendet. (Bild: Google Earth)

Nach einer kurzen Besetzung wurden die beiden Häuser an der Hochstrasse 74 und 76 in der Nacht von Samstag auf Sonntag geräumt. In den beiden Häusern, die nach Angaben der Besetzer länger leerstanden, befanden sich einst die günstigsten Unterbringungsangebote des Vereins Studentisches Wohnen WoVe.

Die Besetzung dauerte nur kurze Zeit an, auch die Räumung der Liegenschaften nahm nicht viel Zeit in Anspruch: In der Nacht von Samstag auf Sonntag sorgte ein grösseres Polizeiaufgebot dafür, dass die rund zwanzig Besetzerinnen und Besetzer die Häuser an der Hochstrasse 74 und 76 verliessen, bevor die Polizisten das Gebäude betraten.

Wie der Mediensprecher des Justiz- und Sicherheitsdepartements, Andreas Knuchel, der TagesWoche sagte, sei die Polizei von Anwohnern kurz nach 20 Uhr darüber informiert worden, «dass sich in den leerstehenden Gebäuden Personen aufhielten». Diese «Personen», die sich in einer Stellungnahme als «Kollektiv Fuchsbau» bezeichnen, haben nach eigenen Angaben mit Transparenten auf ihre Hausbesetzung aufmerksam gemacht – auch mit der Absicht, der Nachbarschaft zu signalisieren, dass sie in friedlicher Absicht gekommen seien, wie sie schreiben.

Ungehörte Bitte um Zwischennutzung

In einem Brief an die Liegenschaftsbesitzer Jean Cron Immobilien AG sowie Heeb und Schranz Architekten schrieben die Besetzer: «Es geht uns nicht darum, Ihre geplanten Projekte zu verunmöglichen, aber wir sind daran interessiert, den leerstehenden Wohnraum in der Zwischenzeit sinnvoll zu nutzen» – verbunden mit der Bitte um einen Zwischennutzungsvertrag.

Die Bitte wurde aber nicht erhört. Um 23.30 Uhr tauchte nach Besetzerangaben ein «massives Polizeiangebot», begleitet von der Feuerwehr in der Hochstrasse auf und forderte die BesetzerInnen auf, die Häuser innert zehn Minuten zu verlassen. Polizeisprecher Knuchel bestätigt die kurze Frist, die aber offensichtlich ausreichte, dass sich das «Kollektiv Fuchsbau» einer Personenkontrolle entziehen konnte: «Noch bevor die Kantonspolizei in die Gebäude trat, hatten alle Personen diese bereits wieder verlassen», sagt Knuchel.

Ehemalige Billigunterkünfte für Studierende

Die Aussage der Besetzerinnen und Besetzer, dass Menschen, «die über keine grossen finanziellen Mittel verfügen, durch Immobilienspekulation, Luxussanierung und Quartieraufwertung systematisch aus der Stadt verdrängt» würden, hat in diesem Fall übrigens eine besondere Brisanz: Bis Ende 2013 vermietete die Studentische Wohnvermittlung WoVe in eben diesen Häusern Zimmer an Studierende.

Es handelte sich mit Monatszinsen von rund 280 Franken um das günstigste Angebot der WoVe. Weil der Baurechtsvertrag auslief, mussten diese Zimmer aber aus dem Angebot gestrichen werden. Die WoVe war für eine Stellungnahme bisher nicht erreichbar.

 

 

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