BLT zeigt «Anyway»-Kampagne nun doch

Die BLT krebst zurück: Das Transportunternehmen «ermöglicht» nun die abgelehnte Kampagne des «Anyway»-Jugendtreffs doch.

Die BLT krebst zurück: Das Transportunternehmen «ermöglicht» nun die abgelehnte Kampagne des «Anyway»-Jugendtreffs doch.

Die Reaktionen, die sich die BLT aufgrund der Ablehnung der Werbekampagne des «Anyway»-Jugendtreffs eingebrockt hatte, waren geharnischt. Der öffentliche Druck ist nun offensichtlich zu gross geworden. Das Unternehmen teilt in einer Medienmitteilung mit, dass es «die Verwendung der Plakate von ‹Anyway› ermöglicht».

Die restliche Medienmitteilung im Wortlaut:

Aufgrund der zahlreichen Reaktionen haben wir nochmals unsere interne Beurteilung der Werbekampagne von «anyway» hinterfragt. Wir haben im Nachhinein realisiert, dass die Überlegungen, die zu diesem Entscheid geführt haben, falsch verstanden wurden. Vor diesem Hintergrund ist die BLT auf ihren Entscheid zurückgekommen und ermöglicht nun die Verwendung der vorgelegten Sujets.
Die BLT ist ein Unternehmen, in dem gegenseitiger Respekt und Wertschätzung zentrale Werte sind, unabhängig von Religion, Nationalität und Geschlecht.

Zwar hat die BLT ihren Entscheid revidiert. Der Fall habe aber gezeigt, wie dringend nötig eine Diskussion um die Gleichstellung von Anderssexuellen sei, sagt «Anyway»-Leiterin Alexandra Barth im Interview.

Kuss-Aktion im Tram wird nicht abgesagt

Erfreut ist Pink Cross über das Umschwenken der BLT. Der Geschäftsführer der Schwulenorganisation, Bastian Baumann, schreibt in einer Stellungnahme: «Die BLT sendet damit mit dem Entscheid ein wichtiges Signal an alle junge Menschen, die unter Homophobie und Diskriminierung zu leiden haben.» Aber auch er ist der Meinung, dass damit das Problem der Homophobie als Ganzes mit nicht gelöst sei.

Ob der Entscheid nun tatsächlich einen Wertewandel zur Folge hat bei der BLT, beobachtet Pink Cross mit Spannung, wie Baumann schreibt: «Ich bin gespannt, wie die BLT-Direktion nächste Kampagnen beurteilen wird und ob die Richtlinien hierzu transparenter werden und weniger von der moralischen Einschätzung eines einzelnen Menschen abhängig gemacht werden.»

Sicher ist: Pink Cross bleibt bei ihrem Entschluss zu einem Kiss-In im Tram, wie die Organisation mitteilt. Sie lädt zum Anlass am 4. Februar (19 Uhr) auch BLT-Direktor Andreas Büttiker ein, «um über Homophobie und deren Auswirkungen zu sprechen und gemeinsam zu besprechen, wie das Unternehmen auf zukünftige Anfragen von LGBT reagieren und auch die eigenen schwullesbischen Mitarbeiter_innen in ihrem Arbeitsumfeld unterstützen kann.»

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