Caffè Bologna: Die Studenten haben genug vom Wirten

Die Studentische Körperschaft der Uni Basel zieht sich aus dem Caffè Bologna zurück. Das bislang von Studierenden geführte Lokal wird in professionelle Hände übergeben.

Caffè Bologna: Aus der Traum – die Studentische Körperschaft der Uni Basel zieht sich aus dem Gastro-Geschäft zurück. (Bild: zVg)

Die Studentische Körperschaft der Uni Basel zieht sich aus dem Caffè Bologna zurück. Das bislang von Studierenden geführte Lokal wird ganz in professionelle Hände übergeben: Künftig wird die bisherige Partnerin, die Rheingarten Basel GmbH, das Restaurant alleine führen.

Ein von Studentinnen und Studenten geführtes Café mit Speisen und Getränken zu vernünftigen Preisen und mit einem attraktiven Kulturangebot: Das Basler Caffè Bologna im ehemaligen Restaurant Milchhüsli stiess von Beginn weg auf viel Sympathie.

Bald aber machte die von der Studentischen Körperschaft der Uni Basel (Skuba) geführte Beiz nur noch mit Negativschlagzeilen von sich reden. Bereits Ende Mai 2014 – nur drei Monate nach der Eröffnung – geriet das «Bologna» wegen Fehlkalkulationen, hohen Zusatzinvestitionen und fehlender betriebswirtschaftlicher Kompetenz in Schieflage. Das Lokal stand mit einem budgetierten Verlust von rund 240’000 Franken in der Kreide, monatlich wurden Verluste im fünfstelligen Bereich verbucht – und am Ende stand gar der Vorwurf der Misswirtschaft im Raum.

Das Caffè Bologna lockte zu wenige Studierende an – trotz feinen Speisen und fairen Preisen.

Das Caffè Bologna lockte zu wenige Studierende an – trotz feinen Speisen und fairen Preisen. (Bild: Annina Brunner)

Im vergangenen Sommer musste die Skuba zum ersten Mal die Notbremse ziehen. In mehreren Krisensitzungen tüftelte eine Arbeitsgruppe an einem neuen betriebswirtschaftlichen Konzept, um aus der Schuldenspirale zu kommen. Gemeinsam mit dem Gastro-Profi Roger Greiner von der Rheingarten GmbH wurde eine neue Projektphase eingeleitet – mit dem Ziel, die Betriebsabläufe zu optimieren und das «Bologna» aus der Verlustzone zu führen.

Es geht weiter – ohne Skuba

Dies ist nur bedingt gelungen, wie die Uni Basel in einer Medienmitteilung vom Montagabend schreibt (siehe Rückseite des Artikels). Da das Caffè Bologna nicht die angestrebten Umsätze habe generieren können und die Skuba «aufgrund ihres Leistungsauftrags und ihrer Ressourcen in personeller und finanzieller Hinsicht die Weiterführung des Projekts nicht mehr schultern konnte», habe sich der Studierendenrat für die Beendigung ihrer Aktivitäten und die Liquidierung des Lokals entschieden.

Schliessen wird das «Bologna» jedoch nicht. Die Skuba, die bei der Uni Basel mit rund 360’000 Franken verschuldet ist, übergibt das Lokal dem bisherigen Partner, der Rheingarten Basel GmbH.

Die Skuba könne so die «finanzielle und betriebliche Verantwortung abgeben, ohne weitere grosse Verschuldungen in Kauf nehmen zu müssen». Und Roger Greiner von der Rheingarten Basel GmbH verspricht: «In den letzten fünf Monaten hat eine komplette Reorganisation mit einem neuen Konzept stattgefunden.» Das Caffè Bologna strebe nun die zweite Phase an, in welcher das Kulturangebot ausgebaut und die Zusammenarbeit mit der Universität Basel intensiviert werde.

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