Campusbaupläne Schällemätteli sind umstritten

Der Heimatschutz erhebt Einsprache gegen den Bau des Universitäts-Campus Schällemätteli. In den bisher geplanten Ausmassen verstosse das Projekt gegen den Denkmalschutz.

Hier soll der neue Campus Schällemätteli entstehen. (Bild: Screenshot Google Maps)

Der Heimatschutz erhebt Einsprache gegen den Bau des Universitäts-Campus Schällemätteli. In den bisher geplanten Ausmassen verstosse das Projekt gegen den Denkmalschutz.

Die Universität Basel will ihren Life Science Campus rund um das neue Biozentrum auf dem Areal Schällemätteli ausbauen. Tangiert werden dabei auch die Gebäude der Institute für Organische und Anorganische Chemie. Diese seien, so der Heimatschutz beider Basel, im Bundesinventar der schützenswerten Ortbilder ISOS als erhaltenswert eingestuft.

Der Heimatschutz hat vor wenigen Tagen Einsprache gegen die aktuellen Baupläne eingereicht. In seiner Medienmitteilung (siehe Hintergrund zum Artikel) betont er jedoch, dass er nicht gegen die geplante Konzentration der Life-Science-Bereiche oder das Biozentrum auf dem Areal sei. Er verleiht jedoch seiner Sorge über eine Verbauung des Quartiers und um die beiden historisch wertvollen Gebäude Ausdruck.

Das Gebäude des Instituts für Organische Chemie steht am St. Johanns-Ring 19 und wurde vom damaligen Kantonsbaumeister Julius Maurizio erbaut. Dasjenige des Instituts für Anorganische Chemie befindet sich direkt um die Ecke an der Spitalstrasse 51 – sein Schöpfer ist der Architekt und Kantonsbaumeister Theodor Hünerwadel.

Ebenfalls als schützenswert erachtet der Heimatschutz das 1994 errichtete Gebäude des Anatomischen Instituts – ein Bau der Basler Architekten Fierz und Baader.

Institute sollen ins Baselbiet ziehen

Der Heimatschutz schlägt vor, die Institute für Anatomie und Anorganische Chemie in den Kanton Basel-Landschaft zu verschieben. Würden diese beiden Institute umziehen, so entstünde zwischen Klingenberg- und Schanzenstrasse Raum für die Institute der Life Sciences. Es sei nicht einzusehen, dass der Kanton Basel-Landschaft als Trägerkanton der Universität leer ausgehe.

Robert Schiess, Obmann des Heimatschutzes beider Basel, sagt, dass der Heimatschutz seine Bedenken bereits bei einer öffentlichen Anhörung geäussert habe. Einen Monat vor Publikation der Baupläne wurden die Quartierbevölkerung und andere Involvierte über das Projekt Campus Schällemätteli informiert und hatten Gelegenheit sich zu äussern. «Man scheint allerdings unsere Einwände von damals vergessen zu haben», so Schiess.

Der Bauplan liegt noch bis zum 5. Juni 2012 auf. Wieviele Einsprachen eingegangen sind, kann das Bau- und Verkehrsdepartement erst ab dem 12. Juni 2012 sagen. Bis dahin könne keine Auskunft – auch nicht auf eventuelle Auswirkungen von Einsprachen auf das Bauprojekt – gegeben werden, da es sich um ein laufendes Verfahren handle.

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