Chefärzte des KSBL warnen vor Folgen der Spitalgruppe

Eine Mehrheit der Chefärzte des Kantonsspitals Baselland (KSBL) fordert, die Fusion mit dem Unispital Basel aufzuschieben oder gleich ganz zu lassen. Bei der Leitung des KSBL kommt das nicht gut an.

Seit die Pläne für die Spitalgruppe 2015 bekannt wurden, haben rund 50 Ärzte gekündigt und das KSBL hat gut 11 Prozent seiner Patienten verloren.

Die Bedenken gegen eine Fusion sind schwerwiegend: «Auch wenn die Spitalgruppe eine innovative Vision mit vielen positiven Aspekten sein kann, dürfen wir nicht vergessen, dass wir JETZT auch die Sicherheit und die Versorgung unserer Patienten gewährleisten wollen», schrieben die Chefärzte schon im Frühjahr an KSBL-Verwaltungsratspräsident Werner Widmer.

Im Schreiben, aus dem die «bz Basel» zitiert, warnen die Ärzte, dass der Kanton in zehn Jahren kein funktionierendes Gesundheitswesen mehr haben könnte. In der geplanten Spitalgruppe würde das KSBL zum Zubringer für das dominante Universitätsspital Basel (USB) verkommen. Die Leitung fokussiere heute zu sehr auf die Spitalgruppe und vernachlässige den Alltag. Das KSBL verliere laufend Ärzte und Patienten. Um erfolgreich fusionieren zu können, müsse man zuerst einen «Marktwert» haben.

Die Baselbieter Chefärzte schlagen vor, KSBL und USB sollten selbstständig bleiben und lediglich in einer Holding vereint werden. Ausserdem seien die drei Standorte Liestal, Laufen und Bruderholz aufzugeben und durch einen gut erreichbaren Gesundheitscampus «auf der grünen Wiese» zu ersetzen.

Eine Aussprache mit KSBL-CEO Jürg Aebi im April habe zu keinen Ergebnissen geführt, schreibt die bz unter Berufung auf mehrere Quellen. Laut VR-Präsident Widmer sei der Fusionsprozess schon zu weit fortgeschritten, um noch grosse Änderungen zu machen.

Die Leitung des KSBL sei mit den Chefärzten im Gespräch, will laut bz die Angelegenheit aber nicht in der Öffentlichkeit diskutieren.

bz Basel: «Chefärzte des Kantonsspitals Baselland wehren sich gegen Spitalgruppe – und blitzen ab»

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