Der im Basler Rheinhafen Kleinhünningen deponierte Chemiemüll ist laut einer unabhänigen Substanzanalyse doch nicht so ungefährlich, wie behauptet wird. Das Amt für Umwelt und Energie hat nun einen Transportstopp verfügt.
Wie «Schweiz aktuell» berichtete, liessen Aktivisten der Umweltorganisation Pingwin Planet Chemiemüllproben vom Umweltexperten Jean-Louis Walther analysieren. Dieser fand verschiedene Substanzen die krebserregend sind, im Verdacht krebserregend zu sein stehen, oder hormonaktiv wirken. Es handle sich um flüchtige Stoffe, die in die Umwelt gelangen können: «Man kann sie einatmen und über die Haut aufnehmen. Ich finde es unglaublich, dass man solches Material offen lagert», sagt Walther.
Wochen zuvor überprüfte das Amt für Umwelt und Energie (AUE) BS das Material per Augenschein und stellte keine Verletzungen der Auflagen fest. Es gab keine Beanstandungen. Inzwischen hat die AUE jedoch selbst eine Laboranalyse durchgeführt: «Das analysierte Material entspricht nicht dem, was man uns angegeben hat und wir auch bewilligt haben, und deshalb müssen wir nun auch reagieren», sagt Amtsleiter Jürg Hofer auf Anfrage von SF. Bis die definitiven Resultate der Analyse vorliegen hat das Amt nun einen Transportstopp verfügt.
Der im Rheinhafen zwischengelagerte Chemiemüll stammt aus einer Chemiemülldeponie der Firmen BASF und Syngenta in Monthey (VS). Die zu den beiden Branchenriesen gehörende Firma Cimo ist für die fachgerechte Sanierung des Materials verantwortlich. Deren Projektleiter Sébastien Meylan spricht trotz der beiden Laboranalysen nach wie vor von schwach belastetem Chemiemüll: «Unsere Analysen haben gezeigt, dass diese Abfälle, die am schwächsten belasteten in der Deponie sind.» Die letzten Abfälle wurden vergangene Woche abgeführt. Zurzeit lagert kein giftiges Material mehr im Hafen.