Das lange Rätseln um die Zukunft des «Schwarzen Bären» an der Rheingasse hat ein Ende: Im Sommer wird die «Grenzwert»-Bar in die traditionelle, aber auch heruntergewirtschaftete Gaststube umziehen.
Der «Schwarze Bär» in der Rheingasse liess die Gerüchteküche lange Zeit überschäumen wie das Bier im schlecht gezapften Becher: Als Shisha-Bar kam das Lokal, das zuvor als Treffpunkt der rechtsextremen Szene verpönt war, nie richtig in Schwung. Vor einem Jahr hiess es, dass die Café Bar Salon den gastronomischen Problem-Bären übernehmen werde, bis dann Ende 2014 wiederum davon die Rede war, dass die bestehenden Pächter einen Neubeginn mit einem Quartierbeizenkonzept wagen würden.
Während vieler Monate aber prägten verrammelte Fenster das Bild des Lokals. Nun sickerte durch, dass der «Schwarze Bär» tatsächlich aus dem langen Winterschlaf gerüttelt werden soll – wenn auch, um bei den Jahreszeiten zu bleiben, etwas spät: Anfang Juni wird das beinah benachbarte «Grenzwert» in den traditionsreichen Räumlichkeiten an der Ecke Rheingasse/Schafgässlein sein neues Domizil beziehen, wie die Betreiberin der Bar, Cécile Grieder, auf Anfrage bestätigt.
«Ein Glücksfall»
Grieder, die vor zwei Wochen den Pachtvertrag unterschrieben hat, bezeichnet die Möglichkeit, das alte «Grenzwert» nur gerade hundert Meter vom heutigen Standort entfernt frisch auferstehen zu lassen, als «Glücksfall». «Wir hatten mit unserer jetzigen Vermieterin schon seit längerer Zeit Probleme und haben uns intensiv nach neuen Räumlichkeiten umgesehen», sagt sie.
Zum Konzept des neuen «Grenzwerts» will sie noch nicht allzu viel sagen. «Grundsätzlich soll das ‹Grenzwert› auch am neuen Ort wiedererkennbar sein, wir werden neu wohl auch Bar-Food anbieten, ein Speiselokal wird es aber sicher nicht werden», sagt sie.
Boulevard-Plätze
Der neue Standort hat überdies den grossen Vorteil, dass das «Grenzwert» künftig um einiges mehr Aussenplätze wird anbieten können als am jetzigen Ort. «Wir haben eine Boulevardgastronomie-Bewilligung auf der Rheingasse und im Schafgässlein», sagt Grieder.
Vorerst stehen aber Renovationsarbeiten an. An der Innenausstattung der Beiz wurden in den vergangenen Jahren nämlich viele ästhetische Sünden begangen. «Wir haben vor, möglichst viel wieder zum Vorschein zu bringen, was alt und schön ist im Lokal», sagt Grieder.
Bis zum Umzug Anfang Juni wird das «Grenzwert» am heutigen Standort geöffnet bleiben.