Der Flächenbrand – wo Basler Mieter klagen

Eine Auswertung von Daten des Mieterverbands zeigt: Die meisten Klagen gegen Massenkündigungen und Mietzinsaufschläge gibt es in den Quartieren Hirzbrunnen und Gundeldingen.

Eine Auswertung von Daten des Mieterverbands zeigt: Die meisten Klagen gegen Massenkündigungen und Mietzinsaufschläge gibt es in den Quartieren Hirzbrunnen und Gundeldingen.

Die Kündigungen an der Mülhauserstrasse 26 sind kein Einzelfall. Der Mieterverband Basel kennt eine Vielzahl von Liegenschaften, deren Bewohner in den letzten Jahren ausziehen mussten. Beat Leuthardt, Leiter des Rechtsdienstes beim MV sagt: «Die Massenkündigung an der Mülhauserstrasse ist in etwa der Fall Nummer 130 innert elf Jahren – und jede Woche kommt ein neuer hinzu. Nicht immer geht es dabei um Massenkündigungen, manchmal auch nur um massive Aufschläge nach Sanierungen. Aber seit zwei Jahren registrieren wir fast ausschliesslich, dass Vermieter die Bewohner gleich auf die Strasse stellen, wenn sie sanieren wollen.»

Der Druck ist von Quartier zu Quartier unterschiedlich hoch, doch Leuthardt sagt: «Es betrifft die ganze Stadt. Viele Fälle hatten wir im Wettstein und Hirzbrunnen, im unteren Kleinbasel und neu auch im St. Johann. Aber es ist ein eigentlicher Flächenbrand, der da im Gang ist und der vom Bruderholz bis nach Riehen reicht.»

Auf der Karte abgebildet sind nur sogenannte «Sammelklagen» des Mieterverbands. Die tatsächliche Zahl an Massenkündigungen, die kein formelles Verfahren nach sich ziehen, ist weit höher. Pro Fall sind mindestens zehn Mietparteien von massiven Mietzinserhöhungen oder Massenkündigungen betroffen. Die Karte ist nach Quartieren gegliedert und bildet vom Mieterverband vertretene Fälle der letzten zehn Jahre ab.

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