Zwei Basler Frauen hatten zu einer Kundgebung gegen sexuelle Gewalt aufgerufen. Rund 100 Leute kamen und zogen durch die Innenstadt.
Unter den 100 Anwesenden in Rot befanden sich, neben vielen Frauen, auch eine Handvoll Männer und etwa ein Dutzend Kinder. Sie alle reihten sich hinter Doris Weiler, der einen Co-Initiantin der Veranstaltung, ein. Sie hob einen grossen gelben Ballon mit der Aufschrift «Wir sind empört…» in die Höhe. Ein Mann sagte: «Sicherheit ist ein Menschenrecht. Wussten Sie das?»
Einige Frauen und Männer verteilten Zettel mit Slogans wie «Das betrift uns alle!». Auch ein Transparent wurde gezeigt mit der Aufschrift «Lärmen und anzeigen statt schämen und schweigen».
Die Geräuschkulisse war entsprechend laut. Einige bliessen in Trillerpfeifen, andere stiessen ein indianerähnliches Kampfgeheul aus. Während des Marsches durch die Freie Strasse wurde der gelbe Ballon zwischen den Teilnehmenden hin und her geworfen.
Dann zog die rote Masse über den Marktplatz zum Rümelinsplatz. Dort verabschiedeten sich zwei Verkehrspolizisten augenzwinkernd von der Gruppe: «Auf Verdacht entlassen.» Mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Die Gruppe lief noch weiter in die Gerbergasse und blieb vor dem Unternehmen Mitte stehen, wo der Ballon in der Mitte aufgestochen wurde und zahllose Zettel mit Botschaften zum Thema hinausfielen. Ein Grüppchen Frauen zog sich schliesslich ins Café zurück, um Ideen für mögliche politische Forderungen zu sammeln.
Hintergrund der Aktion ist eine Reihe von Vergewaltigungen und Übergriffen im öffentlichen Raum, die in diesem Jahr auch in den Medien immer wieder thematisiert wurden.