Der Regen spült den Buvetten den Umsatz weg

Für die Buvettenbetreiber ist es der schlechteste Sommer überhaupt. Ob am Ende der Saison etwas in der Kasse übrigbleibt, entscheidet sich in den nächsten Wochen.

Das Regenwetter verwässert nicht nur die Drinks, sondern auch die Bilanz der Buvettenbetreiber. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Für die Buvettenbetreiber ist es der schlechteste Sommer überhaupt. Ob am Ende der Saison etwas in der Kasse übrigbleibt, entscheidet sich in den nächsten Wochen.

Endlich scheint die Sonne. Die Temperatur an diesem Augustnachmittag beträgt 21 Grad und am Rhein bläst ein herbstlich kühler Wind. Doch nach den vergangenen Wochen ist für die Buvettenbetreiber jeder Tag ohne Regen ein guter Tag.

Denn der verregnete Sommer spült den Buvetten den Umsatz fort. Es sei der schlechteste Sommer überhaupt, sagen die Betreiber unisono. Jerome Beurret, Betreiber der Buvette Kaserne, hat im Juli halb so viel Umsatz gemacht wie im Jahr zuvor. Seine Buvette gehört zum Restaurant Rhyschänzli, womit er den Umsatzausfall etwas ausgleichen kann. «Wirklich hart trifft es jene, die zu keinem Restaurant gehören.»

Dana Poeschel betreibt die Buvette Dreirosen im neunten Jahr. «Einen so schlechten Sommer wie diesen hatten wir noch nie.» Manch einer schüttelt lachend und etwas resigniert den Kopf über die regelmässigen Gewitter und Regenschauer. Doch Dana Poeschel kann den verregneten Wochen nichts Komisches abgewinnen, für sie wird es eng.

Das Wetter schlägt auf die Moral

Wie die Erfolgsrechnung ihrer Buvette aussieht, will sie zurzeit nicht wissen. «Ich muss bis Ende Saison noch ein Lächeln auf den Lippen behalten. Das würde ich sonst wohl verlieren.» Den Betrieb für nächstes Jahr sieht sie nicht in Gefahr. Aber einen weiteren solchen Sommer kann die Buvette kaum wegstecken.

Es sei deprimierend, sagt Dana Poeschel und meint damit nicht nur sich selbst. «Ich fühle mich verantwortlich für die Angestellten, es geht auch um sie.»

Einige hundert Meter weiter aufwärts führt Eva Baudenbacher mit ihrem Bruder die Oetlinger Buvette. «Man kann es sich ja denken», sagt Baudenbacher, «es ist ein schlechter Sommer. Kein Vergleich zum vergangenen Jahr.» Das Wetter schlage auf die Moral von allen. «Leid tut es mir vor allem für die Mitarbeiter, ich fühle mich verantwortlich für sie.»

Bei dem wechselhaften Wetter lassen sich Öffnungszeiten und Personalpläne nur schwer planen. Kaum sind die Tische abgetrocknet, kommt der nächste Regenschauer.

Hoffen auf den Altweibersommer

Einigermassen positiv klingt es einzig bei der Florabuvette, die dem Restaurant «Zum goldenen Fass» gehört. «Wir sind noch im Fahrplan», sagt der Betreiber Philipp Geisinger. Die Buvette konnte von dem überdurchschnittlich warmen Frühling profitieren. «Zudem schauen wir sehr auf die Personalkosten und versuchen, möglichst effizient zu öffnen. Wenn es im September richtig schön wird, kommt es gut.»

Gemeinsam hoffen die Buvettenbetreiber auf einen Altweibersommer, der das verregnete Sommergeschäft noch retten könnte. Und am Wetterhorizont kündigt sich Besserung an. «Recht sonnig und meist trocken. Deutlich wärmer», verspricht der Wetterbericht für kommende Woche.

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