Die Apachen von Basel

Schon vor 100 Jahren verdarben Bücher und Kino die Jugend. Basler Jugendliche begannen Gangster zu spielen.

Schon vor 100 Jahren verdarben Bücher und Kino die Jugend. Basler Jugendliche begannen Gangster zu spielen.




Abendblatt, «Die Ostschweiz», Nr. 116, 18.5.1916: «Das Basler Strafgericht verurteilte eine vierköpfige Apachengesellschaft im ­Alter von 18 bis 20 Jahren, die seit Ende 1915 bis Mitte Februar 1916 in vierzehn Fällen Einbrüche und andere Diebstähle verübte, zu Gefängnisstrafen von sechs bis neun Monaten. Ein fünfter Komplize wurde der Vormundschaftsbehörde überwiesen. Die Burschen hatten, angeregt durch Detektivgeschichten und Kinobesuche, einen regelrechten Apachenklub mit Statuten, Wappen, äussern Erkennungszeichen, Handgelübde und Treuschwur gegründet und die Diebstähle im Komplott begangen, wobei stets ein scharfgeladener Revolver mitgeführt wurde.»




Dieses Fundstück einer durchsurften Nacht hat uns neugierig gemacht. Danach haben wir ein bisschen recherchiert und haben schliesslich im Staatsarchiv Basel die entsprechende Polizeiakte gefunden, ­gefüllt mit Fotos, Verhörprotokollen und sogar einer Maske, mit welcher der eine Verbrecher in den Langen Erlen Passanten überfallen hat. Stehen Sie auf Krimis? Dann gehen Sie in den Lesesaal des Staatsarchivs und erleben kleine Verbrechen vergangener Tage. Einfach vorher das Dossier PD-REG 8a 1 (1) 5 «Banden-Aachen» bestellen. Spannender als jeder «Tatort».

Weitere spannende Polizeiakten finden sich auf dem Blog des Staatsarchivs.

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