Die erste Ausgabe machte Lust auf mehr

Anlässlich von zwei Jahren TagesWoche trafen sich am 7. November zum ersten Mal Community und Redaktion bei «TagesWoche Mittendrin».

Die Redaktion stellt sich vor: Livio Stöckli, Nils Fisch, Felicitas Blanck, Dani Winter, Valentin Kimstedt, Tobias Faust (v.l.n.r.) (Bild: Alexander Preobrajenski )

Anlässlich von zwei Jahren TagesWoche trafen sich am 7. November zum ersten Mal Community und Redaktion bei «TagesWoche Mittendrin».

Am gleichen Ort, wo vor zwei Jahren der Launch der TagesWoche gefeiert wurde, fand am 7. November unter dem Titel «TagesWoche Mittendrin» das erste Kaffeehaustreffen mit unserer Community statt. Die Premiere war ein voller Erfolg. Zwar lässt sich die Teilnehmerzahl angesichts der Raumverhältnisse im Unternehmen Mitte nur schwer abschätzen, und man weiss auch nie so genau, wer wirklich wegen dem TagesWoche-Event da war, aber 100 Personen dürften es sicher gewesen sein. Die Schalterhalle war jedenfalls gut gefüllt und der für 200 Personen bestellte Apéro am Ende restlos verzehrt. Nur ein bisschen Bier war übrig, das macht aber nichts.

Feedback zu zwei Jahren TagesWoche

Der erste Community-Event bot anlässlich des zweiten Geburtstags Gelegenheit, ein allgemeines Feedback zur TagesWoche abzugeben, aber natürlich auch Inputs für Verbesserungen oder konkrete Themenvorschläge einzubringen. Im Vorfeld der Veranstaltung hatten wir Leserinnen und Leser dazu aufgerufen, sich für einen der fünf Redeslots anzumelden. Es gab Beiträge von drei von uns eingeladenen Sprechern sowie von zwei Community-Mitgliedern. Alle Sprecher und Sprecherinnen hatten eine Redezeit von fünf Minuten, anschlies­send gab es jeweils eine kurze Diskussion. Wer sich am ersten «TagesWoche Mittendrin»-Anlass zu Wort meldete, konnte man bereits am Tag nach der Veranstaltung an dieser Stelle nachlesen.

Kritische Voten

Die erste Sprecherin war Community-Mitglied Michèle Meyer. Sie forderte Medienkritik in der TagesWoche als festes Standbein, als «erkennbare Begleitung des politischen und medialen Tagesgeschäfts», wie sie es ausdrückte. Christof Moser, Bundeshausredaktor der «Schweiz am Sonntag» und kritischer Beobachter des Projekts TagesWoche regte an, «den Salon wieder aufleben zu lassen, wo die Leser, Leute, Denker und Schreiber zusammenkommen, wo Themen gefunden und diskutiert werden».

Stärkere regionale Ausrichtung

Community-Mitglied Christoph Meury brachte ein Thema in die Runde, das auch viele Menschen aus dem Publikum bewegte: Die TagesWoche solle sich um eine stärkere regionale Ausrichtung bemühen, nicht ohne zu betonen, dass es ihm dabei um «Regionaljournalismus jenseits des Lokalpatriotismus» gehe. Der ehemalige Betreiber des Theaters Roxy in Birsfelden forderte auch eine breitere Kulturberichterstattung, da beide betroffenen Kantone schliesslich auch viel Geld in Kulturprojekte investierten. Derselbe Wunsch kam auch später noch von einem Herrn aus dem Publikum, der sich ausführlichere Theaterkritiken in der wöchentlichen Printausgabe wünschte.

Transparenz gefordert

Ein weiterer mehrfach erwähnter Aspekt war die zukünftige Ausrichtung der TagesWoche, sowohl in politischer Hinsicht als auch mit Blick auf die Community. Dieser Aspekt wurde insbesondere von der Riehener SP-Politikerin Regina Rahmen angesprochen, die mit Blick auf die im Frühling eingeleitete strategische Neuausrichtung der TagesWoche und die dadurch bedingten personellen Veränderungen darauf hinwies, wie wichtig Transparenz bei einer Zeitung ist.

Fragen gab es auch zur Sperrung von Nutzern in der Community und wie dabei vorgegangen wird. Fakt ist, dass die TagesWoche zeit ihres Bestehens nicht mehr als eine Handvoll User gesperrt hat, was für die konstruktive Beteiligung der TagesWoche-Community spricht. Auch müssen bei uns – anders als bei Mainstream-Medien – kaum Kommentare gelöscht werden. Redaktionsleiter Dani Winter betonte, dass solche Entscheidungen nie von einem Redaktor alleine getroffen werden und zuerst immer der Dialog mit dem Leser gesucht wird.

Verbesserungsvorschläge aus der Community

Nach der Veranstaltung kritisierten mehrere Besucher, dass die Sprecher akustisch nicht gut zu verstehen waren. Tatsächlich ist die Akustik ein leidiges Problem in der ehemaligen Schalterhalle. Aber wir arbeiten daran! Auch der Vorschlag von Community-Mitglied Maya Eldorado, den Anlass in die Räume der «Cantina» im 1. Stock zu verlegen, wird geprüft.

Vom Community-Mitglied Barbara W. kam der Vorschlag, dem «TagesWoche Mittendrin»-Treffen einen stärkeren Forumscharakter zu verleihen durch Formate wie «World Cafe» oder «Open Space». Charakteristisch für beide Veranstaltungsformen ist, dass sich auch grosse Gruppen an der Debatte beteiligen können, und dass die Teilnehmer in unterschiedlich starkem Masse in die Themenfindung mit eingebunden werden. Auch «Barcamp» fallen in diese Kategorie von offen angelegten Diskussionen.

Verbesserte Kommentarfunktion

Das Community Mitglied Rolf Wilhelm wie auch ein E-Mail-Autor wiesen darauf hin, wie wichtig es ist, die Kommentarfunktion auf der Website laufend anzupassen und zu verbessern. Dazu sollten Kommentarthreads gehören, die es ermöglichen, Antworten direkt unter dem betreffenden Kommentar zu veröffentlichen, aber auch die Möglichkeit, als Nutzer zeitlich begrenzt Fehler korrigieren zu können.

Maya Eldorado äusserte den Wunsch nach einer offenen Plattform, in der Community-Mitglieder gegenseitige (Nachbarschafts-)Hilfe anbieten und suchen können und die die TagesWoche verwalten könnte. Ein anderer Leser schrieb per E-Mail, dass er die Todesanzeigen in der ­Online-Version vermisse.

Bis zum nächsten Mal!

Die kritischen Voten und Anregungen sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die TagesWoche praktisch für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine mediale Bereicherung darstellt, die man nicht mehr missen will. Wir beherzigen Ihre Kritik, lassen Ihre Vorschläge in unsere Planung einfliessen und freuen uns auf weitere Debatten. 

Community-Mitglied Rolf Wilhelm bat darum, dass die Aufzeichnung des Abends in voller Länge zum Nachhören bereitgestellt würde. Diesem Wunsch können wir leider nicht ganz entsprechen – die ersten paar Minuten fehlen leider. Aber den Rest hören Sie hier:

Rolf Wilhelm erinnerte uns auch daran, hier den Live-Kommentar auf Twitter unter dem Hashtag #tawomittendrin zu verlinken.

Zu guter Letzt möchten wir noch auf die nächste «TagesWoche Mittendrin»-Veranstaltung am 5. Dezember im Unternehmen Mitte hinweisen! 

Artikelgeschichte

Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 15.11.13

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