Die GGG-Bibliothek nimmt Gestalt an

Der Umbau der Stadtbibliothek ist in vollem Gang. Bis zur Eröffnung am 9. Mai 2015 muss aber noch viel getan werden. Ein Rundgang.

Der Dachstock ist Teil des historischen Gebäudes. (Bild: Livio Marc Stoeckli)

Der Umbau der Stadtbibliothek ist in vollem Gang. Bis zur Eröffnung am 9. Mai 2015 muss aber noch viel getan werden. Ein Rundgang.

Der Boden ist nass, es liegt Bauschutt am Boden und Paletten mit gestapelten Ziegelsteinen stehen im Raum. Der Umbau der Stadtbibliothek am Rümelinsplatz ist in vollem Gang. Am 9. Mai 2015 wird sie eröffnet. Sogar pünktlich, laut dem Leiter der Bibliothek am Schmiedenhof, Heinz Oehen, ist der Umbau im Zeitplan.

Noch fällt es angesichts der Baustelle schwer, sich vorzustellen, wie der Bau nach dem Einzug der Bibliothek aussehen wird. Einige Änderungen lassen sich aber bereits erahnen: Die Bibliothek wird rollstuhlgängig sein und die Decken werden im Vergleich zu früher erhöht.

Das alte Gebäude ist so gebaut, dass sich die Gesamtfläche von 2000 Quadratmetern auf verschiedenen Ebenen mit jeweils unterschiedlichen Höhen verteilt. Es brauchte daher einen Lift, der in sämtlichen Zwischenstöcken Halt machen kann. Dafür wurde ein neuer Liftschacht gebaut. Das wird nicht nur für die Bibliotheksbesucher komfortabel sein. Laut Oehen verstärkt der Schacht auch die Statik des Gebäudes. 

Noch ist die Strom-Versorgung nicht installiert.

Noch ist die Strom-Versorgung nicht installiert. (Bild: Livio Marc Stoeckli)

Auch in der umgestalteten Bibliothek müssen Bücherfreunde nicht auf eine schöne Tasse Kaffee verzichten. Neu lanciert die GGG das hauseigene Café 1777. «Das ist das Gründungsdatum der Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige», sagt Oehen. 

Das Café 1777 wird woanders stehen als das frühere Café Schmiedenhof. Der Restaurationsbetrieb wird nach links verschoben, der ehemalige Standort wird zum Empfangsbereich. Teufelhof-Inhaber Raphael Wyniger wird das neue Café betreiben.

Bücher werden zu Sushi-Rollen

Der Empfangsbereich wird modernisiert. Geplant ist eine automatische Rückgabe, eine Art Gepäckband für Bücher. «Wie ein Sushi-Train» funktioniere das, sagt Oehen mit spürbarer Vorfreude auf dieses Bücher-Band. Die Idee dahinter: Zurückgegebene Bücher werden auf dem Band aufgelegt. Bibliotheksbesucher sehen so, was populär ist, und können sich rasch bedienen.

Das Band habe auch einen Nutzen für die Stadtbibliothek. Laut Oehen werden 30 Prozent der zurückgegeben Bücher gleich wieder ausgeliehen. Den Aufwand fürs Einräumen solcher Bücher, die sowieso gleich wieder aus den Regalen genommen würden, können sich die Mitarbeiter damit künftig also sparen.

Altes Gebäude, neuer Kern

Selbstverständlich war beim Umbau des alten Gebäudes auch die Denkmalpflege involviert. Bei der Zusammenarbeit habe sich diese weitgehend kulant gezeigt, sagt Oehen. So sei beim Bauen kaum Mehraufwand entstanden, auch wenn man zum Beispiel bei den Arbeiten direkt über dem historischen Zunftsaal der Schmiedenzunft vorsichtig habe arbeiten müssen. Alte Balken etwa habe man einfach gut verpackt und eingemauert.

Durch solch unkomplizierte Lösung konnte das Budget planmässig einhalten werden. An den Kosten des Umbaus beteiligt sich der Kanton Basel-Stadt mit zehn Millionen Franken. Vier Millionen bezahlt die GGG. 

Oben wird es leise, hell überall.

Oben wird es leise, hell überall. (Bild: Livio Marc Stoeckli)

Lese-Oase und Treffpunkt

Lesen erfordert für gewöhnlich Ruhe. Doch die GGG-Bibliothek will auch Treffpunkt sein. Deshalb hat sie ein Konzept erarbeitet, das beides ermöglicht. Je weiter der Besucher in der fünfstöckigen Bibliothek nach oben kommt, desto mehr Ruhe soll er vorfinden. Im obersten Stock kann er in Ruhe in den dort aufliegenden Romanen schmökern und es sich auf einem der neuen Sofas bequem machen.

Mehr Treffpunkt-Charakter soll die neue Jugendabteilung weiter unten haben. Auch dort werden Sofas zur Verfügung gestellt. Um den Kontakt untereinander zu fördern, wird vielleicht sogar ein Sozialarbeiter eingestellt. Oehen ist überzeugt: «Es wird ein toller Bereich für die Jugend.» Und nach seiner Meinung bestimmt auch für alle anderen Besucher. 


Die Eröffnung der umgebauten GGG-Bibliothek findet am 9. Mai 2015 statt.

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