Die Jazzschule zieht es in die Innenstadt

Im Büro von Bernhard Ley stapeln sich die Dossiers: Der Leiter der Basler Jazzschule führt einerseits das Semester zum Abschluss, zum anderen plant er den Auszug aus dem Lokal an der Reinacherstrasse: Ab Mitte Juli wird der neue Jazzcampus auf Kleinbasler Boden besiedelt.

Bernhard Ley, auf der Baustelle, die im September als Jazz-Campus an der Utengasse eingeweiht wird. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Im Büro von Bernhard Ley stapeln sich die Dossiers: Der Leiter der Basler Jazzschule führt einerseits das Semester zum Abschluss, zum anderen plant er den Auszug aus dem Lokal an der Reinacherstrasse: Ab Mitte Juli wird der neue Jazzcampus auf Kleinbasler Boden besiedelt.

Während Modefachklassen und Kunststudenten aus dem Kleinbasler Gewusel auf den Dreispitz ziehen, schlagen Basler Jazzschüler den umgekehrten Weg ein: weg vom Stadtrand, rein ins Zentrum.

Die Jazzschule, seit 18 Jahren im Dreispitz, an der Reinacherstrasse, angesiedelt, zieht Mitte Juli in die Utengasse. Warum eigentlich hat man sich nicht mit der HGK zusammengetan? Zum einen war da die Frage rund um die Lage: «Uns war es wichtig, sichtbarer zu werden und stärker am öffentlichen Leben in der Stadt teilhaben zu können», sagt Bernhard Ley, Leiter der Jazzschule. Zunächst hatte er ein Auge aufs Basler Volkshaus geworfen, doch stellte sich der damalige Pächter gegen das Projekt quer. «Da kam die Stiftung Habitat auf uns zu, weil sie diese alte Maschinenfabrik an der Utengasse angeboten bekommen hatte.»

Habitat und die Stiftung Levedo (die u.a. auch die TagesWoche ermöglicht hat) unterstützten die Jazzschule bei der Realisierung substantiell, auch die FHNW und die Musikakademie trugen dazu bei, dass im kommenden September nach dreijähriger Bauzeit der Basler Jazzcampus eröffnet wird. Die Schule erhält mehr als doppelt so viel Nutzfläche, erstklassige Probe- und Produktionsräume erfreuen die Musiker, ein Jazzclub und ein Bistro soll auch externe Besucher anlocken.

Näher zu den Leuten

Man möchte sich nicht abschotten, sondern den Jazz ins Kleinbasler Zentrum hineintragen, zu den Leuten. Das ist Jazzschulleiter Ley wichtiger als eine forcierte Durchdringung verschiedener Kunstsparten, wie sie die Zürcher Hochschule der Künste derzeit auf dem Toni-Areal anstrebt. «Man muss sich bewusst sein, dass Studierende bereits ordentlich mit ihren Aufgaben beschäftigt sind und ihnen wohl eine gute Raumsituation für Proben etc. wichtiger ist als die geografische Nähe zu anderen Instituten. Wichtiger sind mir Projekte, wie wir sie jetzt durchführen, bei denen Studierende aus Klassik und Jazz zusammenfinden und mit einem internationalen Gastkomponisten zusammenarbeiten.» 

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