Die Jury hat gewählt: So soll der Biomedizin-Neubau aussehen

Der Wettbewerb um den Neubau für das Departement Biomedizin der Uni Basel ist entschieden: Die Jury hat ein Projekt der Architekten Caruso St John aus Zürich ausgewählt. Damit wird ein weiterer Baustein des neuen Life-Sciences-Campus gesetzt.

Abbruchreif spätestens 2019: Das alte Biozentrum – hier von der Metzerstrasse aus fotografiert – weicht dem Projekt «MCDLIX».

(Bild: Jurybericht)

Der Wettbewerb um den Neubau für das Departement Biomedizin der Uni Basel ist entschieden: Die Jury hat das Projekt «MCDLIX» der Architekten Caruso St John aus Zürich ausgewählt.

Nun ist klar wie die Zukunft des heutigen Zentrums für Biomedizin an der Klingelbergstrasse 70 aussehen soll. Die Jury (Liste der Mitglieder) des Architektur-Wettbewerbs für den Neubau hat das neunstöckige Bauprojekt der Architekten Caruso St John aus Zürich ausgewählt, das äusserlich an einen monströsen futuristischen Lastwagenanhänger erinnert, der an der Stelle des heutigen Biozentrums parkiert werden soll.

Die Jury lobt die Sieger und ihr Projekt in der gemeinsamen Medienmitteilung von Universität und Baudepartement dafür, dass sie

«die funktionalen Bedingungen und einschränkenden Vorgaben virtuos genutzt haben, um ein Projekt zu entwerfen, das in seiner Prägnanz und Eigenständigkeit überrascht – dies sowohl hinsichtlich der städtebaulichen Setzung, der architektonischen Gestik als auch in der Weise, wie es den funktionalen und betrieblichen Erfordernissen Rechnung trägt».

Neun Stockwerke für 900 Leute: Die Visualisierung des Siegerprojektes vom Architekturbüro Caruso St. John.

Neun Stockwerke für 900 Leute: Die Visualisierung des Siegerprojektes vom Architekturbüro Caruso St. John. (Bild: Hochbauamt Basel-Stadt)

Der Neubau wird gemäss Siegerprojekt direkt an das bestehende Pharmazentrum andocken und Platz für rund 700 Mitarbeitende und 200 Studierende bieten. Die Biomediziner erhalten insgesamt 35’000 Quadratmeter Arbeits- und Forschungsfläche. Die Investitionssumme beträgt gemäss Mitteilung 241 Millionen Franken. Insgesamt wird auf dem Life-Sciences-Campus eine Milliarde Franken investiert.

» Der Jurybericht zum Nachlesen.

Im Bau befindet sich bereits das neue Biozentrum, das mit seiner Höhe von 70 Metern alle umliegenden Gebäude überragen wird. Nach dessen Fertigstellung wird das heutige Biozentrum, ein Bau von 1971, Platz für das Neubauprojekt des Zentrums für Biomedizin machen. Die Realisierung werde rund drei Jahre in Anspruch nehmen, sodass das Gebäude 2023 fertig und 2024 bezugsbereit sein soll.

Rot umrandet das aktuelle Biozentrum, das dem Siegerprojekt weichen soll. Das neue Zentrum für Biomedizin soll 2024 bezugsbereits sein – falls alles nach Plan läuft.

Das Generalplanerteam um das Architekturbüro Caruso St John setze sich gegen 14 andere Teams in einem anonymen Wettbewerb durch. Die Jury hatte dazu aus 63 Bewerbungen 15 Teams ausgewählt, die ihr Projekt eingesandt haben. Zu besichtigen sind alle Projekte zwischen dem 3. und 17. November in der Voltahalle an der Voltastrasse 27 (werktags von 11 bis 14 Uhr sowie von 17 bis 20 Uhr, samstags 10 bis 16 Uhr).

 

So soll das Erdgeschoss dereinst aussehen. (Bild: Visualisierung)

Ein weiterer Baustein des Life-Sciences-Campus

Mit dem Neubauprojekt für das Zentrum für Biomedizin nimmt ein weiterer gewichtiger Baustein des neuen Life-Sciences-Campus der Universität Basel und der ETH Zürich konkrete Formen an:

  • Bereits im Bau befindet sich das neue Biozentrum an der Spitalstrasse, das mit seiner Gebäudehöhe von 70 Metern alle anderen Bauten überragen wird. Es ist mit Baukosten von 328 Millionen Franken auch der teuerste Bau.
  • Im Februar 2014 fiel der Wettbewerbsentscheid für den Neubau des ETH Zentrums für Biosystheme auf dem Areal des ehemaligen Frauenspitals an der Ecke Schanzen-/Klingelbergstrasse. Dieser Neubau soll rund 200 Millionen Franken kosten.
  • Im Planungsbericht zum «Campus Schällemätteli» vom April 2012 ist auch von einer Neuüberbauung des grossen Areals zwischen Pestalozzistrasse und St. Johanns-Ring die Rede. Dort sollen die heute bereits domizilierten Departemente für Chemie und Physik eine neue und zeitgemässe Umgebung erhalten. Konkrete Neubauprojekte gibt es aber noch nicht. Der Heimatschutz wehrt sich aber heute bereits gegen einen Abriss von zwei seiner Ansicht nach schützenswerten Bauten auf diesem Areal.

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