Die Kobra verteidigt ihren Titel gegen Darth Vader

Am 6. Juni muss die Kobra ihren Europameister-Titel zum ersten Mal verteidigen. In der St. Jakobshalle trifft Arnold Gjergjaj in seinem 28. Profikampf auf den Russen Dennis Bakhtov.

Die Kobra gegen Darth Vader, Europameister Arnold Gjergjaj kämpft am 6. Juni gegen Denis Bahktov. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Am 6. Juni muss die Kobra ihren Europameister-Titel zum ersten Mal verteidigen. In der St. Jakobshalle trifft Arnold Gjergjaj in seinem 28. Profikampf auf den Russen Dennis Bakhtov.

Die Paarung klingt nach actionreichem Comicduell: Die Kobra trifft auf Darth Vader. Doch mit bunten Zeichnungen hat dieses Duell in der Realität wenig zu tun, denn für den Prattler Arnold Gjergjaj gilt es am 6. Juni ernst. Zum ersten Mal muss der 30-Jährige seinen Europameister-Titel (EBU-EE) verteidigen, den sich der Profiboxer im letzten Oktober gegen Adnan Redzovic in seinem vorletzten Kampf erboxte. Der Kampf findet wiederum in der St. Jakobshalle statt, wo Gjergjaj gegen den Russen Dennis Bakhtov (35) in den Ring steigt.

Und spannend dürfte der Kampf auch werden, denn Bakhtov ist ein respektabler und erfahrener Gegner. Bereits 49 Profikämpfe hat er bestritten, 39 davon gewonnen (26 K.o.). Mit dieser Bilanz steht Bakhtov in der unabhängigen Boxrangliste Boxrec auf Platz 66, genau 20 Plätze hinter Gjergjaj (27 Kämpfe, 27 Siege, 20 K.o.), der auf Platz 46 rangiert.

Obwohl Gjergjaj also einmal mehr auf einen tiefer rangierten Gegner trifft, ist Bakhtov in den Augen seines Managers Angelo Gallina ein «Wunschgegner». Denn der Russe dürfte die Kobra mit seiner Erfahrung einige Runden Arbeit kosten. Am 6. Juni wird um einen Titel gekämpft, die Begegnung kann sich also über maximal 12 Runden erstrecken. Bakhtov hat in seiner Karriere fast 270 Runden gekämpft, Gjergjaj kommt auf 110.

Stehvermögen ist gefragt

Die Herausforderung steckt für den Prattler also vor allem darin, ausreichend Fitness in den Ring zu bringen. Während der Russe im Schnitt mehr als fünf Runden im Ring steht, dauern die Kämpfe von Gjergjaj durchschnittlich knapp vier Runden. Erst zwei Gegner haben ihn bisher über die siebte Runde hinaus gefordert.

«Was Arnold nun braucht, ist möglich viel Kampferfahrung. Ich will ihn Runde um Runde siegen sehen», sagt Gallina. Insofern war Gjergjajs letzter Kampf gegen den Ungarn Zoltan Csala genau nach seinem Geschmack, als die Kobra für den Punktsieg – bei dem es nicht um Titel ging – über die volle Anzahl Runden gehen musste. Sogar technisch gesehen, sieht Gallina Ähnlichkeiten zum letzten Kampf: «Auch Bakhtov wird hinter seiner Doppeldeckung schwierig zu knacken sein und Arnold viel Arbeit abverlangen.»


Wie sich Bakhtov in einem ausgeglicheren Kampf schlägt, zeigt dieses Video.

Und es scheint tatsächlich einige Ähnlichkeiten zwischen Csala und Bakhtov zu geben. Der Russe fällt weniger durch raffinierte Technik, als durch eine solide Deckung auf. Dafür macht er einen deutlich beweglicheren Eindruck. Während Csala seinen Kampf gegen Gjergjaj einfach ausgesessen hat, gelingt es Bakhtov, den einen oder anderen Treffer aktiv zu vermeiden oder gar zu kontern.

Von dieser Ähnlichkeit zu seinem letzten Gegner profitiert Gjergjaj natürlich, schliesslich kann er dadurch auf den Vorbereitungen aufbauen. In den nächsten Wochen stehe nun primär Sparring auf dem Programm, sagt Gallina. «Unsere Sparringspartner werden noch einmal eine Stufe besser sein als beim letzten Mal.»

Im Fall eines Sieges über Bakhtov dürfte Gjergjaj zwischen fünf und zehn Plätze nach vorne rücken, schätzt Gallina. Das Jahresziel sei ein Aufstieg in der Rangliste in die Top 30. Und hier kommt wieder die Realität ins Spiel. Denn anfangs Jahr lautete das Jahresziel noch Top 20. Doch man müsse realistisch bleiben, erklärt Gallina die nach unten angepasste Zielvorgabe. «Wir tun, was im Rahmen unserer Möglichkeiten liegt.»

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