Nachts, wenn alle schlafen, sind 100 Hunde wach, wird die Hexe angeklagt und Charlie Chaplins Koffer versteigert: Die 13. Basler Museumsnacht lockt mit einem vielversprechenden Programm.
32 Museen, 10 Gastinstitutionen und rund 200 Programmpunkte – das Durchstöbern des knapp 50 Seiten mächtigen Programmheftes der Basler Museumsnacht kann Unentschlossene schnell mal überfordern. Jedes Museum lockt mit seinen Höhepunkten und persönlichen Geheimtipps. Die Besucherinnen und Besucher sind zum Mitwirken, Experimentieren und Verweilen eingeladen. Um alles besuchen zu können, sind acht Stunden schlichtweg zu kurz. Auf der Suche nach dem Ungewöhnlichen, gibt das Programmheft einige seiner Schätze preis:
100 Hunde und ein Justizfall
Eigens für die Museumsnacht öffnet der Ausstellungsraum Klingental seine Türen für den besten Freund des Menschen. Hundebesitzer dürfen ihre treuen Vierbeiner mitbringen und mit ihnen zusammen eine Museumsnacht der besonderen Art erleben. Auf einem Agility-Parcours sind Geschicklichkeit und Gehorsam von Tier und Mensch gefordert. Bei einem Profifotografen kann das gemeinsame abendliche Abenteuer noch für die Ewigkeit festgehalten werden.
Passend zur Degas-Ausstellung stellt die Fondation Beyeler ihr Abendprogramm unter das Motto «Tanz in die Nacht». Bis in die Nacht hinein werden verschiedene Tanzvorführungen gezeigt und zwischendurch sind auch die Besucher zum Tanzen eingeladen. Bei verschiedenen Workshops darf fröhlich das Tanzbein geschwungen werden. Weniger fröhlich, dafür umso düsterer ist das Programm vom Historischen Museum. Wer sich wagt, kann sich auf die Spuren realer Verbrechen begeben und eine Hexenverurteilung miterleben: Der Baser Justizfall von Margreth Graf-Vögtlin wird neu aufgerollt und in Form eines Theaters den Anwesenden präsentiert – mit Gilles Tschudi in der Rolle des Richters.
Spiel und Spass für Jung und Alt
Auch für die kleinen Museumsbesucher sieht das Programm alles andere als Langeweile vor. Im Musikmuseum heisst es für einmal: «Bühne frei für Klein und Gross!». Beim Luftgitarrenspiel kann jeder abrocken und sein Können unter Beweis stellen. Über die Jahre hinweg zum Dauerrenner geworden und nicht mehr aus dem Programm wegzudenken ist die E-Werkstatt im Haus für elektronische Künste. Aus Elektroschrott entstehen Schmuckstücke, Accessoires und Roboter. Im Tinguely-Museum ist ebenfalls Kreativität angesagt. Mit Stift und Bohrmaschine darf gezeichnet werden – das Ergebnis ist jedoch dem Zufall überlassen.
Was steckt wohl im Koffer von Charlie Chaplin? Wer dieses Rätsel lüften möchte, ist ins Spielzeugmuseum Riehen eingeladen. Während einer Versteigerung kann um den geheimnisvollen Koffer geboten werden. Dem Meistbietenden winkt des Rätsels Lösung.
Das Dreiländereck im Vordergrund
Am grenzüberschreitenden Austausch beteiligt sich dieses Jahr erstmals das Dreiländermuseum in Lörrach. Serviert werden verschiedene Dreiländergeschichten und kulinarische Abenteuer rund um das Kulturgut Wein. Erneut dabei sind zudem die Fondation Fernet Branca in St. Louis und das Vitra Design Museum in Weil.
Allgemeine Informationen zur 13. Museumsnacht
Führungen in Gebärdensprache: Um möglichst vielen Menschen Zugang zu der Museumsnacht zu gewährleisten, haben sich die Basler Museumsdienste um ein zielgruppenorientiertes Programm bemüht. Mehrere Führungen und Angebote werden in verschiedenen Sprachen abgehalten, um auch fremdsprachigen Gästen einen spannenden Abend zu bieten. Für gehörlose Besucher werden erstmals Führungen in Gebärdensprache angeboten.
Kostenlos von Ort zu Ort: Das Museumsnacht-Ticket ermöglicht freie Fahrt auf dem gesamten TNW-Netz, auf dem Streckennetz des elsässischen Distribus und des badischen RVL ab 17 Uhr bis Betriebsschluss.
Weitere Informationen zur 13. Museumsnacht unter www.museumsnacht.ch, auf www.facebook.com/museenbasel und auf www.twitter.com/museenbasel.