Die neue, alte Herrschaft in der Hasenburg

Jetzt redet der Chef, Daniel Rieder: In der Hasenburg soll unter seiner Leitung alles wieder so werden, wie es früher war. Einfach ohne Bier am Morgen um sechs und mit einer etwas leichteren Küche.

Daniel Rieder verwandelt das ehemalige mexikanische Restaurant «La Fonda» nach gut 20 Jahren wieder in ein gutbürgerliches. (Archiv) (Bild: Livio Marc Stoeckli)

Jetzt redet der Chef, Daniel Rieder: In der Hasenburg soll unter seiner Leitung alles wieder so werden, wie es früher war. Einfach ohne Bier am Morgen um sechs und mit einer etwas leichteren Küche.

Daniel Rieder hat sich in den vergangenen Wochen rar gemacht. In der Öffentlichkeit war nicht bekannt, dass er die Kultbeiz Hasenburg übernimmt. Die abtretende Wirtin Liselotte Schwendinger hat die Neuigkeit erst kurz vor ihrem Abschlussfest verraten.

Für Rieder ist es eine Heimkehr. Er ist im Château Lapin quasi aufgewachsen. Der heute 50-Jährige ist der Sohn der legendären Hasenburg-Wirtin Elsi, die immer noch an der Schneidergasse wohnt. Vor der dreissigjährigen Regentschaft des Ehepaars Schwendinger war sie es, die für den Service besorgt war, während Rieder senior in der Küche stand, seine Läberli mit Röschti zubereitete und nebenher mehrere Liegenschaften um den Andreasplatz aufkaufte. Auch die Hasenburg ist ein Teil der «Riederalp», wie man sie früher nannte.

Mit der Rückkehr von Rieder junior sollen im Château nun die alten Zeiten wieder aufleben. Das jedenfalls versprach der Gastrounternehmer, als ihn die TagesWoche vor dem Abschlussfest vom heutigen Freitag doch noch erreichte. «Diese Wirtschaft muss ihren ursprünglichen Charakter bewahren», sagt er. Darum überlegt er sich unter anderem auch, die schicken Stühle durch etwas währschaftere Modelle zu ersetzen. Unter den Schwendingers hat sich das Lokal von einer Spelunke in eine Essbeiz verwandelt, die dem einen oder anderen alten Stammgast zu vornehm ist.

Die Angst war gross – und unbegründet

Ganz so wie früher wird es allerdings auch unter dem Junior nicht mehr werden. «Die Zeiten sind halt vorbei, in denen die Leute um 6 Uhr morgens in die Beiz kamen und ein grosses Bier oder einen sauren Most bestellten», weiss Rieder, der – ebenfalls in der Schneidergasse – bereits seit Längerem das Restaurant «La Fonda» führt.

Darum ist auch er zu gewissen Konzessionen an den Zeitgeist bereit. Die Küche werde möglicherweise etwas leichter, sagt er. Läberli mit Röschti werde es aber weiterhin geben. Das klingt beruhigend. Als vor ein paar Wochen der Abgang der Schwendingers bekannt wurde, hatten einige Basler schon Angst, die gute, alte Hasenburg sei nun endgültig verloren.

Offen während der Fasnacht

Für einige Wochen wird die Hasenburg anfangs 2014 dennoch geschlossen sein – wegen des Umbaus, den laut Rieder vor allem die Küche nötig hat. Während der Fasnacht wird sein neues, altes Lokal aber möglicherweise zumindest provisorisch offen sein.

Womit für den richtigen Basler nach der Rettung der Hasenburg auch die andere ganz grosse Frage geklärt wäre: Wo trinke ich meine Becher an den drey scheenschte Dääg?

Proscht.

No 30 Joor isch Schluss: Abschlussfest in der Hasenburg, Freitag, 8. November, 21 bis 24 Uhr.

Nächster Artikel