Die «Parzelle403» steht vor dem Aus – oder nur vor dem Auszug?

Das Haus am Unteren Heuberg 21 ist zum Verkauf ausgeschrieben. Dem Kulturraum, der die Gasse mit verschiedenen Veranstaltungen belebte, droht das Aus. An der Fasnacht 2016 wird es aber noch einmal Speis, Trank und Musik geben.

Noch führt die Gasse zur «Parzelle403». Das Haus mit der Nummer 21 wird aber verkauft und die Zukunft des Kulturraumes ist ungewiss.

(Bild: Sebastian Wirz)

Das Haus am Unteren Heuberg 21 ist zum Verkauf ausgeschrieben. Dem Kulturraum, der die Gasse mit verschiedenen Veranstaltungen belebte, droht das Aus. An der Fasnacht 2016 wird es aber noch einmal Speis, Trank und Musik geben.

Nach dem «Zündhölzli/Brandloch» verschwindet vielleicht eine weitere Fasnachtsbar vom Heuberg. Sind die Zeiten bald vorbei, als man am Unteren Heuberg 21 dem Absinth frönen konnte? Denn die «Parzelle403» muss sich wohl ein neues Lokal suchen.

Die Bewohner der WG im Obergeschoss haben zwar noch keine Kündigung erhalten, wurden aber informiert, dass das Haus verkauft wird und die zukünftige Nutzung vom Käufer abhängt.

Bereits beim Einzug war den Studenten bewusst, dass sie befristet im Haus wohnen werden. Die Besitzerin, die zuvor in der Wohnung zuhause war, zog ins Altersheim, und mit der Miete sollte ihre Pflege bezahlt werden. Da die Frau vor einem halben Jahr verstorben ist, wird der Verkauf nun aktuell.

Beliebter Fasnachtsbetrieb 

Im Inserat wird das Haus als Mehrfamilienhaus angepriesen. Das Erdgeschoss eigne sich zum Verkauf oder zur Vermietung, allerdings müsse die Liegenschaft saniert werden. Die «Parzelle»-Betreiber hoffen auf einen Käufer, der ein Weiterbestehen des Kunsttreibens möglich macht.



Noch halten die Velos vor dem Schaufenster. Was nach dem Verkauf mit dem Laden-/Galerieraum im Erdgeschoss passiert, ist offen.

Noch halten die Velos vor dem Schaufenster. Was nach dem Verkauf mit dem Laden-/Galerieraum im Erdgeschoss passiert, ist offen. (Bild: Sebastian Wirz)

Seit 2010 veranstaltete die «Parzelle403» knapp 40 Ausstellungen, diverse Konzerte und andere Veranstaltungen. In den Fokus der breiten Bevölkerung trat der Raum aber vor allem zur Fasnachtszeit.

Dieses Jahr boten die jungen Männer bereits zum sechsten Mal Mehlsuppe und Getränke an. Davon ist vielen Besuchern vor allem der Absinth in – wenn auch nebliger – Erinnerung. Die Galerie war zudem ein Zufluchtsort für Menschen, die an der Fasnacht nicht nur «Guggemuusig» und «Schnitzelbängg» hören wollten. Während auf dem nahen Marktplatz Guggen «schränzten», legten am Unteren Heuberg gefragte DJs auf.

Folgt nun die letzte Ausstellung?

Wie es mit der «Parzelle403» weitergeht, ist noch offen. Sollte sie ausziehen müssen, werden die Betreiber wohl ein neues Lokal suchen. Auch die Optionen aufgeben oder eine Weiterführung unter anderem Namen wären denkbar.

Am Donnerstag, dem 3. Dezember, findet die Vernissage der nächsten Ausstellung statt. Begleitet wird sie von Live-Musik. Je nachdem, wann ein Käufer gefunden wird und wann die Kündigung eintrifft, könnte es sich um eine der letzten Ausstellungen handeln.

Die momentane Unsicherheit erschwere die Arbeit, sagt einer der Betreiber: «Es ist halt noch alles offen.» Wie auch immer die langfristige Zukunft aussieht, die kurzfristige steht fest: An der Fasnacht 2016 wird die «Parzelle403» wieder mit Mehlsuppe und Absinth bereitstehen.

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