Eine am Boden zerstörte Velolobby, die erste Pumptrack in Basel und Knatsch um die Kuppel – das beschäftigt Basel heute.
Deftiger Rückschlag für die Velolobby
- 58,3 Prozent Nein-Stimmen bei einer Velovorlage in der selbsternannten Velostadt Basel: Das ist ein deftiger Rückschlag für die Velolobby, die das Konstrukt eines Velorings für Basel auf die politische Tagesordnung gebracht hat. Aber auch für die Basler Regierung, welche die Initiative von Pro Velo als Vorlage dankbar übernahm und den Grossen Rat, der das Geschäft mit grossem Mehr durchwinkte.
- Wurde damit, um die Wagnersche Ring-Metapher zu benutzen, die Götterdämmerung der velofreundlichen Basler Verkehrspolitik eingeläutet? Und ist der Begriff «velofreundlich» überhaupt angebracht?
- In der «Basler Zeitung» freut sich der Kommentator überschäumend über das Resultat. «Selten hat es so wenig Schmerzen bereitet, sich an einem sommerlichen Sonntag in einem halbdunklen Büro der Arbeit hinzugeben», heisst es in der Einleitung. Der Kommentar mündet in die Aussage, die auch vom TCS oder ACS stammen könnte: «Die Konzentration der Kräfte sollte ab sofort Grossprojekten wie dem Rhein- und dem Gundelitunnel gelten, um die Region vor unabsehbarem volkswirtschaftlichem Schaden zu bewahren.»
- Nicht ganz so weit geht die Kommentatorin in der «bz Basel». Aber auch sie plädiert für ein Umdenken in der Verkehrspolitik: «Die Bürger haben genug von einer Verkehrsplanung, bei der einzelne Teilnehmer bevorzugt werden», heisst es im Kommentar, der zur Contenance aufruft: «Velofahren ist keine Religion, sondern eine praktische und gesunde Art, sich fortzubewegen. Autofahren ist kein Statement für oder gegen etwas, sondern oft einfach bequem.»
- Das «SRF-Regionaljournal Basel Baselland» betrachtet das Resultat als «Quittung für eine Idee, die nicht ausgereift war». Der Kommentator sieht aber keinen Paradigmenwechsel: «Das heisst aber nicht, dass Basel keine aktive Velopolitik braucht, es heisst nur, dass die Basler Verwaltung bessere Vorlagen ausschaffen muss.»
Nein bedeutet nicht, dass Basel seine Velopolitik grundlegend ändern muss
Summer-Kunschti fürs Gundeli
- Auf der Kunsteisbahn Margarethen eröffnen Robi-Spiel-Aktionen und das Basler Sportamt die «Summer-Kunschti».
- Hauptattraktion soll die erste Pumptrack Basels sein, eine geschlossene Strecke mit Wellen und Kurven, die Kinder und Jugendliche mit Skateboards, Velos und Trottinett befahren können.
- Ausserdem sind Skaterampe, Minigolf, Wasserspielplatz, Trampolin, Kletterpyramide, Riesenrutsche und eine Street-Soccer-Anlage vorhanden. Abends solls ausserdem Barbetrieb für die Erwachsenen geben.
- Das Angebot sei «ein mega-giga grosser Spielplatz», sagt Projektleiterin Rahel Röthlisberger gegenüber der «bz Basel».
- Das Eröffnungsfest findet am Auffahrts-Donnerstag von 11 bis 22 Uhr statt.
Fessenheim: Nur nichts überstürzen
- Der neue französische Umweltminister Nicolas Hulot will an der Schliessung des AKW Fessenheim festhalten.
- Allerdings müsse dies in Absprache mit den Betroffenen geschehen, zitiert die «bz Basel» den Umweltminister. Die Gemeinde Fessenheim und zwei Gewerkschaften klagen momentan gegen den Erlass zur Schliessung des Atomkraftwerkes.
- Gemäss «L’Alsace» ist auch Emmanuel Macron für die Schliessung von Fessenheim, ohne diese überstürzen zu wollen.
- Die baden-württembergische Landesregierung und die deutsche Bundesregierung machen Druck: Sie wollen, dass Macron das AKW schneller abstellt.
Mega-Fusion bei Clariant
- Der Spezialchemiehersteller Clariant und das Chemieunternehmen Huntsman Corporation werden eins.
- Das neu entstehende Unternehmen werde HuntsmanClariant heissen, einen Wert von 20 Milliarden Dollar aufweisen und seinen Firmensitz in der Schweiz haben, teilte Clariant am Montag mit.
- Man gehe ausserdem von 2,3 Milliarden bereinigtem Betriebsgewinn aus, 400 Millionen Dollar könnten durch Synergieeffekte eingespart werden.
- Weil sich das Wachstum in der Chemiebranche insgesamt abschwächt, setzen viele europäische Unternehmen auf Übernahmen.
Rettungsplan für die Kuppel
- Die Eröffnung der neuen Kuppel liegt immer noch in weiter Ferne. Um ein Haar wäre das Projekt sogar ganz gestorben, schreibt die «Schweiz am Wochenende».
- Grund dafür sei ein Zerwürfnis zwischen dem langjährigen Betreiber Simon Lutz und den Mäzenen gewesen, die bereit seien, fünf Millionen Franken für den Neubau aufzubringen.
- Der neue Gastrobetrieb, mit dem Lutz den Neubau ergänzen wollte, war den Geldgebern ein Dorn im Auge: Diese wollten lediglich für die Basler Jugendkultur Mittel bereitstellen.
- Nun werde das Bauprojekt ohne Gastroteil überarbeitet.
- Ausserdem brisant: Nach dem Offenlegen der Verträge gegenüber der «Schweiz am Sonntag» wird ersichtlich, dass die Betreibergesellschaft QPL darin lediglich die «Absicht» erklärt, einen Kuppel-Neubau zu errichten, vertraglich ist sie dazu nicht verpflichtet.
Mäzene drängen auf Neubau ohne Einfluss des langjährigen Betreibers
Und was sagt Simon Lutz selbst? Wir trafen ihn im Zusammenhang mit unserem Club-Szene-Schwerpunkt zum Interview: