Die Stadtbibliothek hat noch viel vor

Die Stadtbibliothek erweitert ihr Angebot bis 2015. Wer wächst, der braucht mehr Platz. Die GGG übernimmt deshalb den gesamten Schmiedenhof. Den bisherigen Mietern wurde gekündigt.

GGG-Komplex Schmiedenhof (Bild: Annina Striebel)

Die Stadtbibliothek erweitert ihr Angebot bis 2015. Wer wächst, der braucht mehr Platz. Die GGG übernimmt deshalb den gesamten Schmiedenhof. Den bisherigen Mietern wurde gekündigt.

Das «L» des Schmiedenhof-Gebäudekomplexes soll ab 2015 ganz die Heimat der Stadtbibliothek Basel werden. Sie erweitert das Angebot und braucht dazu mehr Platz. Seit Anfang Mai 2012 läuft bereits der Architekturwettbewerb für das Ausbauprojekt. Den bisherigen Mietern des Schmiedenhofs wurde per 2013 gekündigt, gab der Direktor der Stadtbibliothek an der Medienkonferenz vom Mittwochmorgen bekannt. «Es waren eigentlich alle damit einverstanden», so Direktor Klaus Egli weiter.

Die Bibliothek wird in Zukunft auf vier Stockwerken (Plan siehe Hintergrund zum Artikel) ihr bis 2015 ausgebautes Angebot zur Verfügung stellen. Der Ausbau kostet 14 Millionen Franken. Zehn Millionen wurden im Dezember 2011 vom Grossen Rat für das Projekt gesprochen, vier Millionen Franken übernimmt die GGG (Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige).

Wegen des Ausbaus muss die Stadtbibliothek 2014 für ein Jahr ausziehen. Man sei noch auf der Suche nach einem Provisorium. «Wir benötigen etwa 1000 Quadratmeter, wenn möglich in der Innenstadt», sagt Klaus Egli.

Mehr Platz ist nötig

«Die Bibliotheken müssen erweitert werden», sagt GGG-Geschäftsführer Dieter Erb. Das aktuelle Konzept stamme noch aus den Siebziger-Jahren. Der Schmiedenhof bot sich als idealer Standort, da die meisten Gebäude dort ohnehin in der Hand der GGG sind. Ein Ausbau sei auch nötig, weil die Besucherzahlen kontinuierlich stiegen und sich das Medienangebot vervielfachte, sagt Erb. «Kommt hinzu, dass heute Bibliotheken – vor allem städtische – mehr Verweilorte sind.» Die Leute hielten sich länger darin auf, auch um die Computer zu nutzen.

Eng wurde es auch in der Bibliothek Wasgenring. «Als wir die Möglichkeit hatten, Räumlichkeiten an der Allschwilerstrasse zu mieten, haben wir uns für den Umzug der Bibliothek entschieden», sagt Erb. Die Bibliothek heisst nun Bibliothek Basel West und befindet sich an der Allschwilerstrasse 90. Der Umbau der Räumlichkeiten kostete 1.1 Millionen Franken, die vollständig von der GGG getragen wurden.

Angebot der Stadtbibliothek erweitert

Da seit dem Schuljahr 2011/2012 in Basel Frühfranzösisch gelernt wird, hat die Stadtbibliothek französische Bücher gekauft, die sich für die entsprechenden Altersgruppen eignen. «Es gibt allerdings noch kaum Frühfranzösisch-Literatur-Angebote», sagt Klaus Egli. Denn französische Kinderbücher für Neunjährige würden, entsprechend dem Wortschatz der deutschsprachigen Kinder, von Elfjährigen gelesen. «Die Themen dieser Bücher sind nicht unbedingt interessant für Elfjährige.»

Seit dem 12. Juni bietet die Stadtbibliothek ausserdem elektronische Reader zur Ausleihe an. Sie enthalten je ein Sortiment von 20 Büchern zu einem Thema wie beispielsweise «Unterhaltung» oder «Krimi». Die Ausleihe eines Gerätes kostet 10 Franken.

Pratteln sorgt für Zuwachs

Neu ist die Gemeindebibliothek Pratteln an die GGG Bibliotheken angegliedert. Dieser Zuwachs hebt die Kundenzahlen 2011 im Vergleich gegenüber 2010 um 2.1 Prozent auf 32’789 an. Auch die Ausleihen stiegen, dank Pratteln, im Vergleich zum Vorjahr um 0.9 Prozent auf 1’325’393. Ohne Pratteln ergäbe sich ein leichtes Minus für diese Zahlen.

Die Besucherzahl konnte um insgesamt 8.2 Prozent auf 807’067 gesteigert werden. Der Medienbestand nahm um 10.4 Prozent auf 273’050 Stück zu.

Für die Gemeindebibliothek Pratteln suche die GGG einen neuen Standort, da der jetzige «zu versteckt» sei und wenig Laufkundschaft anlocke, sagt Egli.

Bibliotheken gesamthaft leicht im Minus

Der Aufwand des Bibliotheksbetriebs der GGG wird im Jahresbericht 2011 mit 8’059’671 ausgewiesen, der Ertrag belief sich auf 7’921’323 Franken. Er verbucht für das Jahr 2011 ein Defizit von rund 138’348 Franken. Im Vorjahr betrug es rund 145’219 Franken.

Am 16. Juni 2012 findet zum zweiten Mal der GGG-Tag auf dem Rümelinsplatz zum Thema «Bildung und Integration» statt. Es gibt ein Programm mit Konzerten von Brandhärd, dem Collegium Musicum, d Schmiir und Clara Moreau. Ausserdem gibt es Info-Stände der GGG-Ausländerberatung, der GGG-Kurse, GGG-Stadtbibliothek und der GGG educomm. Das Programm findet man unter http://www.ggg-basel.ch/ggg_tag.html

 

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