Am Philosophischen Seminar werden zwei Lehrstühle vakant. Nach längerem Zögern scheint die Universität diese nun doch zur Ausschreibung freizugeben.
Am 31. Mai 2012 fand eine Fakultätsversammlung der Philosophisch-Historischen Fakultät statt. Es war angekündigt, dass die zwei Vakanzen bei den derzeit drei Lehrstühlen am Philosophischen Seminar traktandiert werden. Das Traktandum drängte sich auf, weil die Universitätsleitung über längere Zeit die zwei freiwerdenden Stellen nicht ausgeschrieben hatte. Dies hatte Ängste um das Seminar geschürt. Diese scheinen nun ausgeräumt.
Bis jetzt gab es drei Lehrstühle: einen für Praktische Philosophie – Lehrstuhlinhaberin ist Professorin Angelika Krebs – sowie zwei frei werdende Lehrstühle in Theoretischer Philosophie und in Geschichte der Philosophie. Die Professoren Sebastian Rödl und Emil Angehrn treten als Lehrstuhlinhaber ab.
Die Studentische Körperschaft der Universität Basel (skuba), die studentische Fachgruppe Philosophie sowie die beiden abtretenden Professoren und Professorin Krebs wünschen sich einen Ausbau auf vier Lehrstühle: einen zusätzlichen Lehrstuhl für Philosophische Ästhetik.
In der Fakultätsversammlung sei geschlossen ein Antrag, die Professuren für Theoretische und Historische Philosophie auzuschreiben, verabschiedet worden, sagt Professorin Krebs, die an der Versammlung teilnahm. «Das Rektorat hatte der Fakultätsleitung offenbar im Vorfeld der Fakultätssitzung bereits Entgegenkommen in dieser Frage signalisiert. »
Der Text für die Ausschreibung der Stellen sei ebenfalls an der Versammlung beschlossen worden. Darin suche man nach Philosophinnen und Philosophen, die sowohl in der Theorie als auch historisch bewandert seien. «Er enthält zudem den Hinweis darauf, dass ein Ausbau der Philosophie in Richtung Ästhetik vorgesehen ist.» Für die Fakultät habe dieser Ausbau für das Jahr 2014 erste Priorität, so Krebs.
In der jetzigen Situation sei die skuba zuversichtlich, was die Zukunft des Philosophischen Seminars betreffe, sagt Marc Stöckli von der skuba. «Der Vorstand wird das weitere Vorgehen bezüglich den vakanten Lehrstühlen aber weiterhin aufmerksam beobachten.»
Das weitere Vorgehen in Bezug auf die Vakanzen schien über längere Zeit in der Schwebe. Dies liess auf Seiten des Philosophischen Seminars Befürchtungen entstehen, dass am Seminar Stellen und Fächer gekürzt werden könnten, wie die TagesWoche berichtete.
In einem Interview, das Uni-Rektor Antonio Loprieno der TagesWoche im November 2011 gegeben hatte, sagte dieser, dass es denkbar wäre, das Fach Philosophie ganz neu zu positionieren oder sogar auch, darauf zu verzichten. Dies leistete den nun ausgeräumten Befürchtungen Vorschub.