Viele Stammcliquen-Vorträge, etwas Guggemuusig und Schnitzelbängg – garniert mit einer Handvoll Raamestiggli: Im Grundsatz setzt auch das Drummeli 2014 auf das bewährte Modell, nur dass sich die Vorfasnachtsveranstaltung des Comités dieses Mal mit Slam Poetry einen frischen Touch an neuer Jugendlichkeit verpasst.
Im Grunde genommen ist der Newsgehalt der Medienorientierung zum Drummeli nicht sonderlich gross. Die älteste und grösste Vorfasnachtsveranstaltung findet selbstverständlich auch im kommenden Jahr statt (vom 22. bis 28. Februar) – und das auch nach der Fertigstellung der neuen Eventhalle der Messe nach wie vor im Musical Theater («eine Traumsituation»). Der Vorverkauf beginnt am 13. November und inhaltlicher Hauptschwerpunkt bleibt das Schaulaufen der Stammcliquen, garniert mit Raamestiggli, Guggemuusig-Einlagen und Schnitzelbängg. Einen tiefergehenden Blick gewähren die Drummeli-Verantwortlichen zum jetzigen frühen Zeitpunt höchst ungern (man habe «tolle Ideen», wolle aber noch nicht zuviel verraten), und die Namen der Raamestiggli-Autoren bleiben traditionellerweise geheim.
Doch der Name einer Person wurde an der Orientierung dennoch preisgegeben: derjenige des Slampoeten Laurin Buser, der als «junges Element» neu zum Ensemble stossen wird, wie Drummeli-Regisseurin Bettina Dieterle sagte. Ein Ensemble notabene, das auf der anderen Seite mit zwei «Grand Old Ladies» zu glänzen wisse, wie es weiter hiess – nämlich mit Heidi Diggelmann und Suzanne Thommen. Der Einbezug von Laurin Buser ist nun tatsächlich ein bemerkenserter Schritt, denn der junge Basler Sprachkünstler gilt laut «Spiegel Online» im gesamten deutschsprachigen Raum als «Nachwuchsstar der Poetry-Slam-Szene».
Clash der Generationen
Die künstlerische Karriere des erst 22-jährigen Slampoeten, Rapper und Schauspieler ist tatsächlich bemerkenswert (wie auch hier wiederholt gewürdigt wurde). 2007 und 2008 wurde er zweimal U20-Poetry-Slam-Schweizermeister, 2010 holte er sich diesen Titel in Deutschland. Er setzt sich im riesigen Hamburger Schauspielhaus souverän vor einem grossen Publikum in Szene, und begeistert noch mehr Menschen, wenn er beim Schweizer Fernsehen oder beim ZDF zu Gast ist. Und nun folgt der Abstecher ins Basler Musical-Theater in einem Rahmen, der für ihn absolut neu ist, wo er sich in einem «Clash der Generationen» (Bettina Dieterle) austoben kann. Man darf gespannt sein.
Gespannt sind die Freunde der Fasnachtsmusik natürlich vor allem auf die Vorträge der Stammcliquen. 2014 sind die mit den geraden Jahrgängen an der Reihe. Das sind noch immer ganz schön viele, nämlich 18 an der Zahl, die laut dem Drummeli-Verantwortlichen des Fasnachts-Comités, Adrian Kunz, «einen tollen Mix mit klassischen Märschen, Uraufführungen, Medleys und Neuinterpretationen» präsentieren werden. Mit dabei sind unter anderem die Lälli Clique und der Barbara-Club, womit hier nur die namentlich genannt seien, die 1906 bereits beim ersten Drummeli überhaupt mit von der Partie waren (die restlichen Cliquen findet man hier.
Zwei Gugge und zwei Schnitzenbängg
Als Trommel- und Pfeiferschule wird sich 2014 die Junge Garde der Spale präsentieren – einer der besten Nachwuchsformationen überhaupt. Mit den Mohrekepf und den Ohregribler werden erneut zwei Guggenformationen zu erleben sein – «mittlerweile ein Publikumsmagnet und nicht mehr nur Pausenfüller», wie Kunz sagte. Dasselbe gilt sicherlich auch für die Schnitzelbängg. Mit den Schlyffstai und dem Spitzbueb habe man zwei Spitzenbängg an Land ziehen können, hiess es.
Zu den Rahmestiggli wollte Regisseurin Bettina Dieterle, die ihr drittes Drummeli gestalten wird, wie bereits erwähnt, noch nicht viel sagen. Ausser eben, dass man sich für das Experiment mit dem Einbezug des jungen Slampoeten entschieden habe. Irgendwie werde das Thema «Basel als grosse Baustelle» eine Rolle spielen, liess Dieterle dann doch noch durchblicken. Dann der «Clash der Generationen» als weiteres Thema und ein Blick zurück. Ja, und auch die Balkonszene bleibe bestehen, antwortete Dieterle auf eine entsprechende Frage, aber sie werde etwas anders daherkommen.
Und dann zum Schluss doch noch eine Neuigkeit: Die Drummeli-Tickets werden teurer. Sie schlagen um 5 Franken auf 43 bis 73 je nach Preiskategorie auf.
22. bis 28. Ferbruar 2014 im Musical Theater Basel
Ticketpreise: 43 bis 73 Franken
Vorverkauf: www.drummeli.ch, Ticketrcorner und Bider & Tanner