Ab sofort gibts im Solitudepark ein neues, kleines Lokal: Das «Schöpfli im Park» bietet Platz für rund 80 Gäste.
Die Kaffeemaschine läuft schon. Für die Kasse, die gerade angeliefert wurde, fehlt anfangs noch der Strom. Eine Minute später funktioniert auch dieses Gerät im «Schöpfli im Park».
Das Schöpfli war eigentlich ein Rossstall, diente erst später als Geräteschuppen. Es liegt auf der nördlichen Seite des Parks, etwas versteckt unter schattenspendenden Bäumen an der Grenzacherstrasse. Es ist Freitagmorgen, und es herrscht reger Betrieb: Es geht um Gläser, Kabel, Stühle, Kaffee und vieles weitere mehr. Mittendrin: Die Schöpfli-Betreiberinnen Tanja Allemann und Raphaela Lüscher.
Sie verpassen dem neuen Lokal den letzten Feinschliff, bevor es am Samstag, 29. April 2017, definitiv öffnet.
Das Schöpfli im Solitudepark am Morgen vor der Eröffnung. (Bild: Alexander Preobrajenski)
Tanja Allemann ist Mitinhaberin des Restaurant Viertel-Kreis im Gundeli. Mit ihrem Konzept habe sie die Ausschreibung der Roche, Besitzerin des Schöpfli, überzeugen können – eine «Riesenfreude» sei das. Welches Konzept denn? «Sommer! Gute Laune!», sagt die 35-Jährige lachend.
Und dann im Ernst: Eine Küche hat es im Schöpfli zwar nicht. Kein Problem für jemanden mit eigenem Restaurant: «Wir machen Sandwiches und Salate. Tolle Sandwiches sind in dieser Stadt eh Mangelware», sagt Allemann. Wichtig seien dabei frische und regionale Produkte. Was für Sandwiches zum Beispiel? «Das mit Ziegenkäse, Honig-Melanzane muss man probieren.»
Die Plattform vor dem Schöpfli soll Platz für 80 bis 100 Gäste bieten. Essen und Getränke – im Angebot sind neben Kaffee und Mineralwasser auch eine Auswahl von Bieren, darunter das Basler Bîrtel. Das ganze möglichst unkompliziert: Self-Service ist angesagt.
Selbst komplett geplant und durchgezogen: Das Schöpfli am Tag vor der Eröffnung. (Bild: Alexander Preobrajenski)
Im sanft renovierten Schöpfli – das die Betreiberinnen «ohne Küchenbauer, die gesamte Einrichtung, alles selber geplant und durchgezogen» haben, wie sie stolz bemerken – bleiben die Türen bei schlechtem Wetter geschlossen. Konsumiert wird nur im Freien. «Ein klassischer Schönwetter-Sommerbetrieb», sagt Allemann, die nun auf möglichst viele trockene Tage hofft.
Das Schöpfli ist als fester Bau nicht an die Basler Buvetten-Gesetzgebung gebunden, deshalb kann es, wenn der Herbst mitspielt, länger offen haben – «hoffentlich auch noch im Oktober», sagt Allemann. Stimmt das Wetter, hat es jeweils ab 11 Uhr auf – bis um Mitternacht. Wer nicht sicher ist, ob das Schöpfli auf oder zu hat, sehe das am schnellsten auf der Facebook-Seite.
Und was verbirgt sich unter der grünen Plane? «Eine Überraschung», sagen die Frauen lachend. Nein, aber die Abdeckung müsse sein an verregneten Tagen. Denn hier, neben dem Schöpfli, zwischen Roche, Rhein und Tinguely-Museum, steht neu auch ein Töggelikasten.
Noch steht die «Überraschung» zugedeckt im Regen: Einen Töggelikasten gibt es auch. (Bild: Alexander Preobrajenski)
Die beiden Frauen lachen. Es ist kalt, und es regnet, aber die Wetter-App meldet: Sonne für den nächsten Tag. Es sieht gut aus für den geplanten Eröffnungstermin.
«Das ist der dankbarste Job, den man haben kann. ‹Deinetwegen hatte ich einen super Abend› – hört das ein IT-Chef je im Büro? Ich kann mir nichts Besseres vorstellen als Gastro, auch wenn es ein hartes Business ist», sagt Tanja Allemann. Raphaela Lüscher nickt: «Mit Essen ist man einfach nahe am Menschen. Essen müssen wir alle, da geht es ums Essenzielle.»
Die Betreiberinnen des «Schöpfli im Park»: Raphaela Lüscher und Tanja Allemann. (Bild: Alexander Preobrajenski)