Da dachte man, im Hafen habe die Kunstmesse «Scope» endlich für länger einen Standort gefunden – und nun kommt alles anders als gedacht.
Aus dem Basler Baudepartement vernimmt man einen lauten Seufzer. Angestellte erinnern sich daran, wie sie sich von 2008 bis 2010 mit einem Problem namens Scope herumschlagen mussten. Die Kunstmesse, die 2007 erstmals in Basel stattgefunden hatte, entpuppte sich damals als Sorgenkind: Partout liess sich für ihr grosses weisses Zelt in der Stadt kein Standort finden. Überall hagelte es Einsprachen. Schliesslich zeigte sich der Kanton nachsichtig, erlaubte das Aufstellen des temporären Messe-Heims für drei Jahre auf dem Kasernenareal. Dann war Schluss, das Basel Tattoo war wichtiger, die Scope musste weichen.
Ziemlich kurzfristig schloss die Messe 2013 mit den Rheinhäfen einen Drei-Jahres-Vertrag ab und baute ihr Zelt im vergangenen Frühsommer an der Uferstrasse im Hafen auf, in direkter Nachbarschaft zu den Wagenplatz-Leuten in ihren Wohnwagen. Diese (ebenfalls ein Sorgenkind, ebenfalls umzugsgewohnt, aber leider in vertraglosem Zustand) müssen nun weg. Denn die Rheinhäfen haben ihr Baurecht am Areal zurück an den Kanton gegeben – und dieser hat damit auch wieder die Scope am Hals. Weil der Kanton sich für das ehemalige Migrol-Areal eine fixe Zwischennutzung wünscht, wird die Messe einen neuen Standort suchen müssen, sobald ihr Vertrag 2015 ausläuft.
Im Baudepartement freut man sich bereits … Immerhin ist genug Vorlaufzeit vorhanden, um den Stadtplan nach geeigneten Gebieten abzugrasen. Man könnte ja auch etwas weiter weg suchen, auf dem Dreispitz etwa. Dank des pinken Ballons, der immer über dem Scope-Zelt schwebt, ist die Messe ja auch in entlegenen Gebieten auffindbar.
Artikelgeschichte
Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 10.01.14