Die Freikirche ICF expandiert ins Oberbaselbiet. Im ehemaligen «CH» in Sissach werden ab Januar die «Celebrations» der Freikirche stattfinden.
Wenn der «Märchenprinz» der österreichischen EAV in der Schweiz sein Unwesen getrieben hätte – er wäre Stammgast im «CH» in Sissach gewesen. Mit seinem «Nobelhobel» hätte er bestens auf den Parkplatz dieser Mutter aller Dorfdiscos gepasst. Aus dem Aargau kamen sie, aus Rothenfluh, sogar aus der Stadt. Die Brusthaare quillend, die Haare glänzend, drehten sich die Halb- und Ganzstarken sachte um sich selbst und versuchten den anwesenden Halb- und Ganzschönheiten einen Drink («Gummibärli!») zu offerien.
Das war in den 90er-Jahren, und erfolgreich. Irgendwann dann ging das «CH» zu und wurde abgelöst von einer unübersichtlichen Serie von halbseidenen Clubs mit ebenso halbseidenen Namen.
«Celebration»
Diese Ära ist nun definitiv zu Ende. Wie die «Volksstimme» in ihrer neuesten Ausgabe berichtet, hat sich die Freikirche ICF die Räumlichkeiten im Sissacher Gewerbequartier gesichert. Die ehemalige Disco sei ideal für den ersten Standort der Freikirche im Oberbaselbiet, sagt Manuel Schmid, Leiter ICF Basel, der «Volksstimme». Es habe genügend Parkplätze, sei weit genug entfernt vom Wohngebiet und sei bereits als regionale «Event-Location» bekannt. Mit einer Silvester-Party weiht die Freikirche den Raum ein, im Januar folgt dann die erste «Celebration».
In der Gemeinde Sissach sind die Reaktionen auf den Einzug von ICF gespalten. Gemeindepräsidentin Petra Schmidt hat sich eher skeptisch geäussert, während der Vermieter auf «Ruhe und Ordnung» hofft. Die Freikirche ist immer wieder Gegenstand von Kontroversen, sie vermittelt ziemlich konservative Inhalte in «peppiger» Form. Der Märchenprinz von ICF heisst Jesus und der gebe sich, so die aktuelle Ankündigung auf ihrer Website, «hin wie ein Stier».