Ein Dorffest für die Fliegerei

Langenbruck erinnert mit einem Volksfest an den Flugpionier Oskar Bider. Das Programm ist reich an Attraktionen am Boden und in der Luft.

Überflug Lukmanier und seine Flugkiste (Bild: zVg)

Langenbruck erinnert mit einem Volksfest an den Flugpionier Oskar Bider. Das Programm ist reich an Attraktionen am Boden und in der Luft.

In Langenbruck wirft man dieser Tage immer wieder einmal einen kritischen Blick an den Himmel. Kommt noch mehr Regen? Bleibt das Wetter sonnig? Wenigstens am Wochenende des 22. und 23. Junis hätte man gerne Sonnenschein. Dann will die Baselbieter Gemeinde mit einem grossen Fest an ihren Flugpionier Oskar Bider (1891–1919) erinnern.

Der in jungen Jahren Verstorbene flog vor hundert Jahren von Bern nach Mailand und überquerte mit seiner «fliegenden Kiste» die Alpen. Einige Monate zuvor war er als frischgebackener Pilot mit einer Blériot XI von Frankreich über die Pyrenäen nach Madrid geflogen. Die Fliegerei machte Bider zu einem gefeierten Idol, sie kostete ihn aber schliesslich das Leben. Am 7. Juli 1919 stürzte er bei einem Schauflug für Freunde in Dübendorf tödlich ab.

PC-7-Staffel und Doppeldecker-Formation

Hauptattraktion am  Dorffest werden alte und neue Flugzeuge sein. So stehen am Samstag Schauflüge der PC-7-Staffel der Schweizer Luftwaffe und eines Super-Puma-Helikopters auf dem Programm. Daneben werden über dem Dorf diverse andere Flugzeuge zu sehen sein. Bisher haben sich rund 40 Aviatiker mit ihren Maschinen angemeldet. Weitere Höhepunkte des Anlasses sind unter anderem Schauflüge der Doppeldecker-Formation Swiss BückerSquadron oder von Isidor von Arx mit seiner Extra 330SC. Deren Kunststücke wird das Publikum sowohl am Samstag wie auch am Sonntag mitverfolgen können.

Das SRF hat dem Alpenflug und Oskar Bider einen Radio-Beitrag gewidmet: «Der Raum zwischen den Bergen – Oskar Biders Flug über die Alpen» von Karin Salm.

Angesichts der unsicheren Wetterlage der vergangenen Wochen ist man in Langenbruck froh, nicht nur auf das Spektakel am Himmel gesetzt zu haben. So warten auf die Besucherinnen und die Besucher eine Reihe von kleineren und grösseren Ausstellungen. In der Bider-Baracke, wo auch ein «Fliegerkino» eingerichtet ist, werden Dokumente, Fotos und Filme gezeigt. Im Transformatorenhaus sind kleine Flugzeugmodelle ausgestellt, in der Turnhalle kommen Philatelisten und Münzensammler auf ihre Rechnung, und im Hangarzelt auf dem Sportplatz kann man nachgebaute Flugzeuge der Pionierzeit bestaunen, darunter auch eine Blériot XI.

Ein Dorffest, kein Flugtag

An der Pressekonferenz, an der das Organisationskomitee über den geplanten Festverlauf und die Festvorbereitungen – unter anderem galt es ein komplexes Sicherheitskonzept zu erarbeiten – informierte, betonte Gemeinde- und OK-Präsident Hector Herzig, dass es sich beim Biderfest nicht um einen Flugtag handle, sondern um ein Dorffest, bei dem die verschiedenen Vereine eine wichtige Rolle spielen. Dies kommt auch in den zahlreichen Beizlein zum Ausdruck, in denen die Vereine wirten.

Bleibt zu hoffen, dass Petrus ein Herz für Langenbruck hat und für Sonnenschein sorgt. Dann dürften auch Auswärtige in Scharen das Fest besuchen – am besten mit dem öffentlichen Verkehr. Die Zahl der Parkplätze hält sich in Grenzen.

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