Man kann sie die beste Bergsteigerin nennen: Die Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner hat als erste Frau alle 14 Achttausender ohne Hilfsmittel bezwungen. Am Donnerstag gastiert sie in Basel.
Man würde Gerlinde Kaltenbrunner einerseits immer noch die Kindergärtnerin abnehmen, zu der sie einst ausgebildet worden ist. Seit dem 23. August 2011 ist die aus Spital am Pyhrn stammende Oberösterreicherin die dritte Frau, die alle 14 Achttausender dieser Welt bestiegen hat. Und die erste, die das im sogenannten Alpinstil geschafft hat, also ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff, Fixseilen oder Hochträgern.
Sieben Anläufe hat Gerlinde Kaltenbrunner genommen, um den zweithöchsten Berg zu bezwingen, es ist ihr Schicksalsberg, von dem sie sagt: «Er ist von magischer Gestalt, strahlt Macht und Kraft aus.» Nach vielen Rückschlägen, dem todbringenden Absturz ihres schwedischen Begleiters Fredrik Ericsson 300 Meter unter dem Gipfel im Jahr 2010, stand sie schliesslich auf dem zweithöchsten Berg, der als schwieriger zu besteigen gilt als der höchste.
Die Profibergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner ist mit mit Ralf Dujmovits verheiratet, der als erster Deutscher alle Achttausender bestieg, und lebt im nordbadischen Bühl am Rande des Schwarzwalds.
Ohne Übertreibung hoch hinaus
2012 wurde Gerlinde Kaltenbrunner mit dem «Golden King Albert Mountain Award» ausgezeichnet, quasi ein «Ballon d’Or» für Bergsteiger, nur nicht von dem Brimborium wie bei den Fussballern begleitet. «Es interessiert mich nicht, als Wievielte ich auf allen Achttausendern stehe», hat Gerlinde Kaltenbrunner vor drei Jahren dem «Spiegel» gesagt. Wer dieser Frau begegnet, der nimmt ihr dieses Understatement ab.
Das interessierte Basler Publikum kann die Extremkletterin näher kennenlernen. An diesem Donnerstag erzählt sie im Festsaal des Stadtcasinos (19.30 Uhr) im Rahmen eines Multivision-Vortrags mit dem Titel «Leidenschaft 8000» von den Expeditionen im Karakorum und Himalaja sowie Kletterreisen nach Indonesien oder Papua Neuguinea.
- «Der Tod wird ausgeblendet» – Gerlinde Kaltenbrunner im «Spiegel»-Interview im Jahr 2010
- «Triumph am Schicksalsberg» – Der «Spiegel online» über Kaltenbrunners erfolgreiche K2-Besteigung
- Gerlinde Kaltenbrunner vor der National Geographic Society, die sie 2012 mit dem «Explorer of the Year»-Award auszeichnete
Website von Gerlinde Kaltenbrunner
Website des Veranstalters
Im 3D-Anflug auf den K2: