Bei drei Kindern und zwei Erwachsenen ist die Chance gross, an der Haustür von einem Kind empfangen zu werden. So wundert es nicht, dass beim Lehrerpaar Jamie Aspinall (34) und Rahel Spielmann (35) der zweijährige Moritz die Tür öffnet und einen freundlich brabbelnd begrüsst.
Sogleich folgt eine Wohnungsführung, die ihren Anfang im Zimmer seiner ältesten Schwester Noa (11) nimmt, wo Moritz stolz den Mäusekäfig präsentiert. Die Dritte im Bunde, die fünfjährige Ronja, ist schüchterner als ihr kleiner Bruder; sie zieht es vor, Papi erzählen zu lassen, was es mit der Familienwohnung an der Bungestrasse am Rande der Stadt im St. Johann auf sich hat.
Jamie Aspinall wendet sich zu seiner Tochter und sagt: «Da warst du noch im Bauch, Ronja, und wir suchten eine Wohnung mit Kindern in der Nachbarschaft.» Ein Altbau sollte es sein. Nahe der Kinderkrippe. Mit Garten. Nicht zu teuer. Gern in einer Genossenschaft. «Die Suche war schwieriger, als wir dachten», sagt er. Nur durch Zufall habe die Familie schliesslich die Wohnung gefunden, in der sie nun lebt: Aspinalls Schwiegermutter besichtigte sie ursprünglich für sich selber, fand dann aber, viereinhalb Zimmer seien zu viel für sie. Also gab sie den Tipp weiter.
Traum vom Mehrgenerationenhaus
Die Familie sah sich die Wohnung an, obwohl sie sich nicht wie gewünscht in einem Altbau befindet. «Zuerst war es uns etwas zu unpersönlich, so quadratisch, mit all den gleichen Häusern in einer Reihe», erinnert sich Aspinall. Die Wohnung selber mit ihren zwei Terrassen und der modernen Küche habe dann aber überzeugt. Und im Gegensatz zu anderen Genossenschaften habe die «Neue Wohnbaugenossenschaft Basel» nicht ganz so viel Eigenkapital verlangt. Auch sonst habe alles für die Wohnung gesprochen.
Inzwischen sei die Familie froh um die Entscheidung, geniesse den Blick auf die Familiengärten und die Vogesen, die Nähe zur Stadt und zum Elsass. Eine Eigentumswohnung wäre zwar praktisch, aber für sie unbezahlbar, sagt Jamie Aspinall. «Das Einzige, was wir uns als Alternative vorstellen könnten, wäre ein Mehrgenerationenhaus.» Um eine solche Liegenschaft zu kaufen, bräuchte es allerdings Menschen mit genug Geld. «Das sind oft ältere Leute.» Er könne sich gut vorstellen, dass es viele ältere Leute gäbe, die gern Kinder um sich herum hätten. Ein charmanter Türöffner wäre ihnen mit dem kleinen Moritz bereits gewiss.
Artikelgeschichte
Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 30.03.12