Der Zoo Basel trainiert seine Elefanten und Gorillas. Der Zolli will aber nicht ins Zirkusgeschäft einsteigen – das Training gehört zu einer modernen Methode, medizinische Untersuchungen an Tieren durchzuführen. Im Video zeigt die 34-jährige Elefantendame Heri, was sie bereits gelernt hat.
Die Fahrt zur Routine-Untersuchung beim Artz kann eine von Ängsten geprägte Qual sein, für Mensch und Haustier. Die Zolli-Tiere teilten bis anhin das Leiden ihrer domestizierten Kollegen. Schlimmer noch. Da sich die Beruhigung eines verängstigten Elefanten ein wenig umständlicher gestaltet als diejenige eines fünfjahrigen Kindes oder des Pudels, mussten die animalischen Patienten oft narkotisiert werden, um sie gefahrlos untersuchen zu können.
Das hat sich nun mit der Tiertrainerin Gail Laule geändert – zumindest für die Elefanten und Gorillas im Zoo Basel. Die Kalifornierin hat eine Trainingsmethode entwickelt, bei der die Tiere lernen, freiwillig bei den Untersuchungen mitzumachen.
Gib dem Elefanten Zucker
Wie das geht? Mit positiver Verstärkung. Und wie das in der Praxis aussieht, zeigte die Elefantendame Heri (34) am Mittwoch während des Presseapéros im Zoo Basel.
Das Tier bekommt ein Zielobjekt vorgesetzt (im Video der Stock mit gelbem Kugelende) – im Fachjargon «Target» genannt. Wenn es dieses mit dem gewünschten Körperteil berührt, bläst der Pfleger als Bestätigung in die Pfeife. Danach gibt es eine kleine Belohnung. Meistens etwas leckeres zu essen – bei Heri ein knuspriges Stück Altbrot.
Hat das Tier das System verstanden, lassen sich noch mehr Targets einführen. So nimmt es jede gewünschte Position ganz freiwillig ein. Damit es still steht während der Kontrolle oder der Behandlung, pfeift der Pfleger in kleinen Abständen in die Pfeife. So weiss es, dass es alles gut macht und die schmackhafte Belohnung nicht mehr lange auf sich warten lässt. Gail Laule sagt, dass die Tiere das Training als Spiel ansehen und Freude am Lernprozess haben. Die Methode lässt sich bei fast allen Tieren anwenden.