Eröffnung des Siloturms auf dem Gundeldinger Feld

Der Siloturm auf dem Gundeldinger Feld hat nicht nur eine der bemerkenswertesten Fassaden in Basel, er ist auch ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Diese Woche wurde das Gebäude offiziell eröffnet.

Der Siloturm ist ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit, bestätigte Barbara Buser bei der Eröffnung. Manches Gestaltungselement, erfuhr man, war aber reiner Zufall.. (Bild: Daniela Gschweng)

Der Siloturm auf dem Gundeldingerfeld hat nicht nur eine der bemerkenswertesten Fassaden in Basel, er ist auch ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Diese Woche wurde das Gebäude offiziell eröffnet.

Am vergangenen Mittwoch wurde der Siloturm auf dem Gundeldingerfeld offiziell eröffnet. Die Eröffnung verlief ganz nach Art der Kantensprung AG, die das Gelände verwaltet: zur Rednerbühne wurde der Einfachheit halber ein Stapel Paletten im Innenhof. Die Eingangsrede von Barbara Buser wurde gefolgt von einer Performance der Zirkusschule, dem ältesten Mieter im Gebäude.

Eine Eröffnung ganz nach Kantensprung-Art: dazu gehörte eine Performance der Zirkusschule, die im Siloturm residiert.

Eine Eröffnung ganz nach Kantensprung-Art: dazu gehörte eine Performance der Zirkusschule, die im Siloturm residiert. (Bild: Daniela Gschweng)

Den Eröffnungsápero nebst Reden aller Beteiligten gab es dann aber im Turm selbst. Viel zu sagen gab es vor allem zu der inzwischen vielleicht bekannteste Solaranlage Basels. Oder zumindest der attraktivsten.

Wohnliches Beispiel für einen nachhaltigen Umbau

Die farbigen Solarzellen an der Fassade sind die auffälligste Änderung, die während des Umbaus gemacht wurde. Aber bei weitem nicht die einzige. Mit viel Beachtung für Details wurde der Siloturm zu einem wohnlichen Beispiel in Sachen Nachhaltigkeit umgebaut.

Da wurden zum Beispiel die für die Turmfenster ausgesägten Betonstücke gleich für den Bodenbelag des Hofs verplant. Manches, erfuhr man, war reiner Zufall. «Nie hätte ich die Fassade mehrfarbig gemacht, wenn es kein Pilotprojekt gewesen wäre», gab Barbara Buser zu.

Die mit farbigen Solarzellen bedeckte Aussenwand des Siloturms ist inzwischen vielleicht eine bekannte Fassade in Basel.

Die mit farbigen Solarzellen bedeckte Aussenwand des Siloturms ist inzwischen vielleicht eine bekannte Fassade in Basel. (Bild: Daniela Gschweng)

Angebracht hat die farbigen Fassadenelemente die Firma Solvatec, die normalerweise konventionelle Solaranlagen vertreibt. In Zusammenarbeit mit einem Hersteller herkömmlicher Solarzellen wurde das normalerweise durchsichtige Frontglas auf den Solarmodulen durch das farbig beschichtete Glas ersetzt, das nun Dach und Fassade verschönert. Die Beschichtungstechnologie kam von der EPFL Lausanne, wo intensiv zur Solartechnologie geforscht wird.

Vorzeigeprojekt zur 2000-Watt-Gesellschaft

«Für uns ist das natürlich auch ein Vorzeigeprojekt», sagte Stefan Bucher, Marketingvertreter von Solvatec, zur Eröffnung. Farbige, vertikal angebrachte Solarzellen, dazu noch an der Gebäudenordseite, das ist neu auf dem Markt. «Zudem macht es natürlich Spass, bei einem innovativen Projekt dabei zu sein», sagte er. «Mit allem, was dabei funktioniert hat und allem, was nicht so klappte.» Fassadengestaltung, das sei schon etwas anderes als einfach Module aufs Dach legen. Der Kanton Basel-Stadt, sagte er weiter, sei da deutlich weiter als andere.

Rundum zufrieden zeigte sich dann auch Dominik Keller vom Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt, das den Umbau des Siloturms im Rahmen des Projekts «Pilotregion für die 2000-Watt Gesellschaft» gefördert hat.

Die Fassade des Siloturms aus der Nähe.

Die Fassade des Siloturms aus der Nähe. (Bild: Daniela Gschweng)

Wenn alles klappt und die Stromspeicheranlage aus gebrauchten Batterieelementen angebracht ist, kann sich der Siloturm mit Solarengerie selbst versorgen, auch nachts. Doch zunächst wird gemessen, wer im Siloturm wie viel Strom verbraucht.

Ganz autark wird das Gundeldinger Feld nie werden

Was man jetzt schon weiss: die neuen farbigen Panels leisten je nach Farbe etwa 5 bis 10 Prozent weniger als herkömmliche schwarze Solarzellen. Ganz energieautark wird das Gundeldinger Feld jedoch nie werden, verriet Thierry Bossard, der die Energieströme auswertet. Was vor allem an der Isolierung der alten Fabrikgebäude liegt. Die Heizung schluckt viel Energie und benötigt dazu Fernwärme und Gas.

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