Fliegende Pet-Flaschen, umstürzende Ampeln – «Andrea» ist da

«Andrea» hat es in sich: Seit dem Mittag richtet der Sturm in der Stadt Schäden an, Feuerwehr und Polizei sind pausenlos im Einsatz. Diverse Tramlinien werden vorübergehend gesperrt. Bisher wurde niemand verletzt.

An der Hüningerstrasse im St. Johann riss der Sturm eine Ampel um. (Bild: Martina Rutschmann)

«Andrea» hat es in sich: Seit dem Mittag richtet der Sturm in der Stadt Schäden an, Feuerwehr und Polizei sind pausenlos im Einsatz. Diverse Tramlinien werden vorübergehend gesperrt. Bisher wurde niemand verletzt.

Mitarbeiter vom Amt für Mobilität mussten ausserplanmässig ausrücken, Angestellte der Stadtgärtnerei frühzeitig einrücken. Allen macht «Andrea» zu schaffen, das Sturmtief, vor dem Meteorologen gewarnt hatten und das jetzt da ist. An der Hüningerstrasse im St. Johann riss der Sturm am Mittag eine provisorische Strassenampel nieder, welche die Männer des Mobilitätsamtes umgehend wieder aufrichten mussten.

Ein paar Strassen weiter an der Strassburgerallee stand heute eigentlich das Absägen morscher Äste auf dem Programm, doch der starke Wind brachte die Stadtgärtner dazu, abzuziehen und die Arbeit auf ruhigere Zeiten zu verschieben.

Tramverkehr behindert

Unruhige Zeiten erleben derzeit Mitarbeiter von den Basler Verkehrsbetrieben (BVB): Wegen eines Gegenstands, den «Andrea» auf die Strasse gefegt hat, können die Trams der Linien 1 und 2 an der Elisabethenstrasse nicht fahren (Stand: 15.45 Uhr).

Diese Behinderung wurde inzwischen behoben (Stand: 16:50 Uhr), neu musste allerdings die Strecke zwischen dem Messeplatz und dem Badischen Bahnhof gesperrt werden. Es bestehe die Gefahr, dass sich eine Glasplatte des Messeturm-Vordaches wegen des Sturms lösen könnte, sagt BVB-Sprecherin Dagmar Jenny. Entwarnung um 18:26 Uhr: Die Strecke ist wieder frei. 

Bis zu 90 Stundenkilometer

«Andrea» fegte bereits in der Nacht über die Region, besonders Basel war und ist noch immer betroffen. Nach einer Beruhigung am Morgen legte «Andrea» um die Mittagszeit wieder richtig los: In Riehen fegte der Sturm am Nachmittag mit 90 Stundenkilometern über die St. Chrischona.

Und auch in der Stadt selber führte der Wind zu ungewohnten Bildern – und tut es noch immer: Da fliegen Pet-Flaschen durch die Gegend, und das Öffnen der Autotür von innen erweist sich als kleiner Kraftakt. Sie hat Kraft, «Andrea». Sogar einen Kamin hätte sie zum Umstürzen gebracht, wenn da nicht dieser aufmerksame Anwohner die Feuerwehr gerufen hätte.

Telefon klingelt bei Feuerwehr pausenlos

«Wir sind ziemlich unterwegs», sagt Michel Wälchli von der Basler Berufsfeuerwehr. Umgestürzte Bäume, vom Dach fliegende Ziegel – und schräg stehende Kamine müssten gesichert werden. Noch musste die Milizfeuerwehr nicht zusätzlich aufgeboten werden. «Wenn es aber so weiter geht, müssen wir allenfalls die Kollegen hinzuziehen», sagt Wälchli. Die Feuerwehr sei auf «Andrea» vorbereitet gewesen, doch das normale Geschäft laufe trotzdem weiter. Daher sei nicht absehbar, wieviele Arbeitskräfte benötigt würden.

Auch bei der Polizei laufen die Drähte heiss, wie bei der Einsatzzentrale zu erfahren war. Strassenschilder, Absperrungen – solche und andere Gegenstände gelte es zu sichern. Entsprechend viele Patrouillien seien unterwegs.

Das Baselbiet scheint diesmal weitgehend verschont zu bleiben. «Bei uns gingen bisher erst acht Meldungen ein», sagt Meinrad Stöcklin von der Baselbieter Polizei. Die Feuerwehr sei erst fünf Mal ausgerückt. Beim Sturm «Joachim» vor knapp drei Wochen war es umgekehrt: «Joachim» richtete auf dem Land mehr Chaos an als in der Stadt.

Den Prognosen zufolge wütet «Andrea» noch bis Donnerstagabend.

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