Das war das letzte Weihnachtsgeschäft für Füglistaller: Das Basler Traditionsunternehmen schliesst im März 2013 seine Türen an der Freien Strasse. Grund ist unter anderem der Einkaufstourismus ins Euroland.
Die Einkaufsmeile Freie Strasse wird um ein Basler Traditionsladen ärmer: Das Einrichtungsgeschäft Füglistaller macht Ende März 2013 für immer zu. Am 28. Dezember beginnt der Liquidationsverkauf. In einem Schreiben an die umliegenden Geschäfte macht Füglistaller den «tiefen Euro» für die Schliessung verantwortlich.
Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Stelle verlieren, ist unklar. Der Geschäftsführer von Füglistaller, Christian Kaufmann, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Eine Verkäuferin des Ladens an der Freien Strasse 109 bestätigt aber die Schliessung gegenüber der TagesWoche. Mehr könne sie nicht sagen – am 28. Dezember werde es eine Medienmitteilung dazu geben.
Modegeschäft Schild übernimmt
Seit 2007 befindet sich Füglistaller im Gebäude der Credit Suisse an der oberen Freien Strasse. Auf 260 Quadratmetern und auf zwei Etagen bietet das Geschäft seither Produkte aus den Bereichen Wohnen, Essen, Trinken und Geniessen an. Das Home-Design-Angebot reicht von Geschirr, Besteck über Vasen, Schalen und Küchenhilfen. Zuvor war der Laden an der Bäumleingasse und bis 2005 an der unteren Freien Strasse. Ingesamt gibt es das Unternehmen seit 163 Jahren in Basel.
Bereits ist klar, welches Geschäft sich anstelle von Füglistaller an der Freien Strasse 109 niederlassen wird: Das Modeunternehmen Schild, das sich bereits an der unteren Freien Strasse befindet, will in der Basler Einkaufsmeile, die hauptsächlich nur noch von internationalen Modeketten geprägt wird, einen zweiten Laden eröffnen.
Um welche Geschäftsfelder es sich handelt, lässt Füglistaller jedoch in der Mitteilung offen. Auch auf Anfrage kann Geschäftsführer Christian Kaufmann keine näheren Angaben machen. «Es gibt verschiedene Optionen. Wir sind noch in Verhandlungen mit Geschäftspartnern. Frühestens in vier bis acht Wochen wissen wir mehr», sagt er. Man wolle im Dienstleistungssektor tätig bleiben, allerdings nicht im Detailhandel – eher im Grosshandel. Von der Schliessung seien 9 Personen betroffen – Pensionierungen mitgezählt. Insgesamt müssten vier Mitarbeitende eine neue Stelle suchen, drei hätten schon eine in Aussicht. Den Laden aufgeben zu müssen, sei schmerzhaft, sagt Kaufmann. «Aber wenn man an den Punkt ankommt, an dem keine Rendite mehr in Sicht ist, dann ist Zeit, einen anständigen Schlussstrich zu ziehen.»