Fümoar ist tot, es lebe das Fumoir

Der negative Bundesgerichtsentscheid gegen den Verein Fümoar war für viele Raucher in Basel ein harter Schlag. Im Qualm des Ärgers ging fast unter, dass es noch immer Beizen gibt, in denen legal geraucht werden darf: jene mit einem Fumoir.

Und noch immer wird gequalmt. Und gequalmt. Und ... (Bild: Hans-Jörg Walter)

Der negative Bundesgerichtsentscheid gegen den Verein Fümoar war für viele Raucher in Basel ein harter Schlag. Im Qualm des Ärgers ging fast unter, dass es noch immer Beizen gibt, in denen legal geraucht werden darf: jene mit einem Fumoir.

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Sie war erstaunt, die Frau, die aus Amerika zu Besuch nach Basel kam. «Die Bars in der Stadt sind ja leer!», sagte sie, «vor einem Jahr waren sie noch knallvoll.» Sie konnte es nicht verstehen. Die Erklärung, dass es sich bei den angesprochenen Bars um ehemalige Fümoar-Lokale handelt, brachte sie total durcheinander.

Dabei ist es so einfach: Viele Beizen, vor allem Bars ohne Essangebot, liefen so lange gut, wie ihre Gäste rauchen konnten. Nun dürfen sie das nicht mehr – und bleiben weg. Natürlich gilt das längst nicht für alle Lokale, doch viele der ehemaligen Fümoar-Beizen trifft es hart, wie die Frau aus Amerika bemerkt hat.

Zu früh für Bilanz

Es wäre allerdings zu früh für eine abschliessende Bilanz. Der Sommer hat Basel vor einigen Tagen verlassen, erst jetzt zieht es einen wieder in die warmen Stuben. Viele Raucher bevorzugen Stuben mit Aschenbechern auf den Tischen. Neu sind die Fumoirs nicht, diese vom Lokal getrennten Räume, doch werden sie erst jetzt richtig geschätzt. Das strenge Basler Rauchergesetz hat solche Räume von Anfang an erlaubt. Sofern das Personal keinen Fuss hinein setzt und die baurechtlichen Auflagen erfüllt sind, sind sie legal.

Renate Lustenberger von der Peanuts-Bar am Barfüsserplatz hat rasch auf des Ende des Rauchervereins reagiert – und ein Fumoir eingerichtet. Sie ist überwältigt von den vielen neuen Gesichtern, die sie in den vergangen, kalten Tagen gesehen hat. «Offenbar spricht es sich herum, es kommen jedenfalls viele Gäste von anderen Lokalen zu mir», sagt sie. Mit «anderen Lokalen» meint sie andere ehemalige Fümoar-Beizen, die jedoch keine räumliche Möglichkeit haben, ein Fumoir einzurichten oder aus anderem Grund darauf verzichten.

Welche Lokale fehlen?

Die meisten Lokale mit Rauchmöglichkeit haben von Anfang an auf die Fumoir-Lösung gesetzt. Dazu gehören die auf der Karte eingetragenen Bars und Restaurants. Fest steht: Es gibt seit dem Fümoar-Aus weit weniger Orte, an denen das Rauchen noch erlaubt ist. Aber vielleicht weit mehr, als wir kennen: Helfen Sie uns, die Karte zu komplettieren. Welche Beizen haben wir vergessen?

Schreiben Sie die Namen von fehlenden Beizen in die Kommentarspalte oder per Mail an community@tageswoche.ch.

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