Die Jungfreisinnigen aus Basel-Stadt und -Landschaft fusionieren, hiess es am 1. April. Die Parteien erlaubten sich einen Scherz, der aber doch nicht ganz aus der Luft gegriffen ist. Eine tatsächliche Fusion schliessen sie allerdings ohne Kantonsfusion aus.
Einen Aprilscherz der frechen Sorte erlaubten sich die Jungfreisinnigen Baselland und Basel-Stadt. Sie liessen am Dienstagmorgen eine Medienmitteilung unter den regionalen Redaktionen zirkulieren, und auch auf den Startseiten der jeweiligen Homepages prangt in deutlichen Lettern: «Fusion der Jungfreisinnigen Basel-Stadt und Basel-Land». Mit der Fusion, heisst es etwa, würden die beiden Jungparteien ein klares Zeichen für eine gemeinsame und grenzüberschreitende Zukunft setzen.
Die Idee kommt nicht von ungefähr: Die Baselbieter Sektion hat ihren Vorstand soeben mit frischem Blut erneuert. «Diesen Schwung wollten wir mitnehmen», sagt der Präsident der Jungfreisinnigen Basel-Stadt, Carol Baltermia, «und das Datum hat uns dabei natürlich in die Hände gespielt.» Er treibt das Spielchen mit dem «April, April» aber nicht auf die Spitze, sondern vermeldet offen heraus: «Ganz ernst gemeint ist es schon nicht. Wir werden den Scherz ausserdem noch offiziell auflösen.»
Beide Parteien für die Fusion
So abwegig wäre eine Fusion der beiden Parteien allerdings nicht. Denn die Basler Partei spricht sich deutlich für eine Fusion der beiden Kantone Baselland und Basel-Stadt aus: «Wir sind begeisterte Befürworter», betont Baltermia. Die Baselbieter Jungfreisinnigen haben zwar noch keine Parole gefasst, ihr Präsident Raphael Buchbauer aber hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Zaun: «Ich bin ein Befürworter. Nur weiss ich noch nicht, ob ich meine Kollegen davon werde überzeugen können.» Eine ausserordentliche Generalversammlung soll darüber in naher Zukunft entscheiden.
Sollte die Stimmbevölkerung im Herbst die Fusionsinitiative gutheissen, steht einer Fusion der beiden Jungparteien denn eigentlich auch nichts mehr im Weg. Oder doch? Immerhin sagt Carol Baltermia, dass eine Fusion zum jetzigen Zeitpunkt «keine Option» sei. Dafür setze man auf eine engere Zusammenarbeit mit den Baselbieter Jungfreisinnigen. Diese Formulierung unterscheidet sich allerdings nur unwesentlich von der «vertieften Partnerschaft», die die Baselbieter Regierung als Alternative zur Fusion proklamiert.
Das sei bei ihnen allerdings nicht derart kompliziert und mit 100 Verträgen verbunden, beschwichtigt Baltermia. Und Buchbauer bestätigt, dass das Ziel eine verstärkte Kooperation sei: «Die Fragen, die die Jungen in beiden Kantonen beschäftigen, sind die gleichen.»
Lange Zeit dümpelte der Kontakt der beiden Kantonalparteien vor sich hin. Mit dem Paukenschlag des April-Scherzes soll sich das ändern, auch wenn ihr Wahrheitsgehalt nicht bis über die Ziellinie reicht. «Wir wollen die Partnerschaft aufleben lassen und dachten, das wäre der richtige Aufhänger», sagt Buchbauer.