Am Sonntag findet der IWB Basel Marathon statt. Auch Läufer vom Verein «Surprise», die mit einem «Charity Run» Spenden sammeln, werden anzutreffen sein. Einer der «Surprise»-Läufer ist Baheylu Weldegargis.
Genau 21,0975 Kilometer muss Baheylu Weldegargis am kommenden Sonntag so schnell wie möglich zurücklegen. Der Eritreer startet am Basler Halbmarathon für den Verein «Surprise». «Laufen Sie gemeinsam mit uns für einen guten Zweck», warb «Surprise» um Mitglieder für ihr «Charity-Run-Team». Die angemeldeten Läufer suchen in ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis nach Spendern. «Surprise» ist dieses Jahr nicht nur mit einem dreissigköpfigen Läuferteam, sondern auch als offizieller Charity-Partner beim IWB Basel Marathon dabei.
Sehenswerte Bestzeit
Baheylu Weldegargis lebt seit fünf Jahren in der Schweiz und arbeitet seit eineinhalb Jahren als Strassenmagazin-Verkäufer in Bern, wo er auch wohnt und trainiert. Er ist einer von zwei teilnehmenden «Surprise»-Verkäufern. Der Hobby-Sportler läuft ein- bis dreimal pro Woche, je nach Arbeitszeit und Wetterbedingungen. Im Moment trainiert er als Vorbereitung auf den Halbmarathon auf einer speziellen Route. Es ist sein erster Halbmarathon auf Basler Boden, jedoch bei Weitem nicht der erste überhaupt. Seine bisherige Bestzeit auf einer Teststrecke in Bern ist durchaus sehenswert. Für die rund 21 Kilometer benötigte er damals eine Stunde und 29 Minuten. Zum Vergleich: Viktor Röthlin legte dieselbe Anzahl Kilometer am 2. April 2006 in Mailand in einer Stunde und zwei Minuten zurück.
Keine Zeit für Sport
Weldegargis war schon in seiner Heimat ein leidenschaftlicher Läufer, was von seiner Schule gefördert wurde. Doch auch die Stunden neben der Schule waren mit Arbeit gefüllt. Er lebte nach der Scheidung seiner Eltern mit seinem Vater zusammen, der einen kleinen Kiosk betrieb. Weldegargis unterstützte ihn bei der Hausarbeit und im Geschäft. Zu anderen Hobbys kam er deshalb als Kind nie. Kürzlich erst hat er seine Leidenschaft für das Volleyballspiel entdeckt.
«Nervös bin ich nicht», sagt er im Hinblick auf den näherrückenden Wettkampf. Er hoffe natürlich, seine Bestzeit verbessern zu können, will jedoch alles in Ruhe auf sich zukommen lassen. Ob Baheylu Weldegargis es schafft, und wie es mit seinem Team aussieht, können Sie am 22. September auf der TagesWoche-Website nachlesen. Alice Guldimann
Artikelgeschichte
Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 20.09.13