Gefordert: Bruno Dürrenberger

Bruno Dürrenberger von der Stadtreinigung ist gefordert, wenn es um Grafitis geht.

Im Einsatz für eine saubere Stadt: Bruno Dürrenberger von der Stadtreinigung weiss, wie man Malereien und Sprayereien auf den Pelz rückt. (Bild: Nils Fisch)

Eine Stadt in Rotblau. Wenn es auf den Sommer zugeht und der FCB vorzeitig Meister wird, werden die Hobby-Sprayer und -Maler aktiver. Die Spezial-Equipe der Stadtreinigung kommt zum Zug.

Bruno Dürrenberger gehört zur Equipe der Sprayereien-Entfernung. Er ist gelernter Maler mit Spezialisierung auf Graffiti-Entfernung. Seit 30 Jahren ist er schon in der Reinigungsbranche. Am meisten zu tun haben er und seine Kollegen momentan mit den Auswüchsen der Meisterfeier des FCB. Er sei zwar selbst ein FCB-Fan, jedoch müsse nicht die ganze Stadt im FCB-Tenue erscheinen, meint er mit einem Augenzwinkern.

Dürrenberger ist in der ganzen Stadt im Einsatz. Momentan geben die rotblau verschmierten Verteilerkästen am meisten zu tun, aber auch viele Ampeln, vor allem rund um das Joggeli, sind rotblau. Hinzu kommen die Aufkleber, die teilweise gleich neben oder auf Sprayereien angebracht wurden. Manchmal werde man zu einem Ort gerufen und finde dann mehr vor, als gemeldet wurde.

Die Täter kommen oft nicht an die Kasse

Einen der zahlreichen verschmierten Verteilerkästen von Sprayereien zu reinigen, kostet um die 500 Franken. «Zwei bis drei Stunden sind wir damit jeweils beschäftigt», erzählt Bruno Dürrenberger. Seit der Einführung der sogenannten Sauberkeitshotline vor zwei Jahren gibt es etwas mehr Aufträge. «Wir sind immer zu zweit unterwegs», sagt Dürrenberger. Ein rotblauer Verteilerkasten müsse zum Beispiel mit Lösungsmittel abgeputzt, dann abgewaschen und schliesslich neu gestrichen werden.

Oft würden die Täter nicht erwischt. Manchmal stelle sich heraus, dass es Jugendliche seien. In diesen Fällen müssten oft die Eltern einspringen, um den angerichteten Schaden zu bezahlen. Er habe einmal einen Jugendlichen, der gesprayt hatte und dabei erwischt worden war, bei einem Einsatz dabeigehabt. Dieser sei dazu verpflichtet worden, selbst Sprayereien zu entfernen. «Bis ich dem alles erklärt und vorgezeigt hatte, war praktisch die ganze Arbeit schon erledigt», schmunzelt Dürrenberger.

Er nehme es inzwischen gelassen, wenn er die Schmierereien sehe. «Es ist niemandem gedient, wenn ich mich bis zum Herzinfarkt darüber aufrege.»

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 04.05.12

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