Gefordert: Erwin Oesch

Musik Oesch in der Spalenvorstadt ist die erste Adresse für die Pfeifer dieser Stadt. Vor der Fasnacht hat der Familienbetrieb alle Hände voll zu tun.

Erste Adresse für Fasnächtler: Während der drey scheenschte Dääg ist Erwin Oesch exklusiv für die Fasnächtler da. (Bild: Cedric Christopher Merkli)

Musik Oesch in der Spalenvorstadt ist die erste Adresse für die Pfeifer dieser Stadt. Vor der Fasnacht hat der Familienbetrieb alle Hände voll zu tun.

Gerade sei ihm ein riesiger Stein vom Herzen ge­fallen, sagt Erwin Oesch erleichtert. Eben erreichte ihn die frohe Kunde, dass die bestellten Pfyffe-Wischerli rechtzeitig zur Fasnacht geliefert werden können. «Es gibt nur noch einen einzigen Hersteller, und die Wischerli gehen an den drey scheenschte Dääg natürlich wie warme Weggli über die Theke.» Nicht auszudenken, einen Kunden ohne das unverzichtbare Accessoire aus dem Laden schicken zu müssen.

Musik Oesch ist nicht nur für Pfeifer, sondern für Blasinstrumentalisten aller Gattungen eine Institution. Wer eine ausgefallene Spezialanfertigung will, wie jener Kunde, der sich ein Piccolo aus grünem Kunststoff wünscht, ist bei Oesch ebenso an der richtigen Adresse wie die Fagottistin, die ihr 28 000 Euro teures Instrument restaurieren lassen will. Spezialanfertigungen und aufwendige Restaurationen sind die Leidenschaft von Erwin Oesch.

Klassischer Familienbetrieb

Die Oeschs sind ein Familienunternehmen wie aus dem Bilderbuch. Gegründet vom 1950 nach Basel zugewanderten und im letzten Jahr verstorbenen Erwin Oesch senior, wird das Geschäft heute von den Brüdern Erwin und Dieter betrieben. Das Büro schmeisst Erwins Sohn Florian, der den Laden, so viel steht bereits fest, dereinst mit Dieters Tochter Jennifer weiterführen wird.

Das Geschäft zählt sieben Mitarbeitende – darunter Kevin Klapka, der «beste Pfeifer der Nordwestschweiz», wie Oesch sagt. Laden, Lager und Werkstatt erstrecken sich auf drei Etagen in zwei Häusern an der Spalenvorstadt 27 und 29. Hier findet man Klarinetten, Oboen, Fagotte und Saxophone bis hin zum gesamten Orff-Instrumentarium. Das alles kann man auch mieten. «Aktuell haben wir rund 700 Miet­instrumente draussen.»

Nicht nur Piccolos

Mit Piccolos mache er 10 bis 15 Prozent des Umsatzes, erklärt Oesch. Was nicht zuletzt daran liegt, dass die Instrumente ewig halten. «Wir schaffen eben bleibende Werte», schmunzelt er. Während der drey scheenschte Dääg müssen aber auch die wichtigsten Kunden hintanstehen. Dann ist der Laden zu 100 Prozent für Fasnächtler und Notoperationen an ihren Instrumenten reserviert. Das ist auch Erwin Oeschs eigener Leidenschaft geschuldet. Der Multiinstrumentalist marschiert bei der bekannten Clique «D Pfyffer» mit.

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 27.01.12

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