Gefordert: Jean-Claude Cadalbert

Schulhaus-Umbauten kennen einen unerbittlichen Stichtag: den Schulbeginn. Projektleiter Jean-Claude Cadalbert ist guten Mutes.

Jean-Claude Cadalbert verantwortet den Umbau der Schulen am Münsterplatz. (Bild: Livio M. Stöckli)

Schulhaus-Umbauten kennen einen unerbittlichen Stichtag: den Schulbeginn. Projektleiter Jean-Claude Cadalbert ist guter Dinge, dass seine Baustelle bei den Schulen am Münsterplatz den Schülern nicht in die Quere kommen.

Es verwundert im ersten Moment schon ein wenig: Jean-Claude Cadalbert kehrt gerade von seinem zehntägigen Urlaub in Finnland zurück. Dabei hat der 49-jährige Architekt hier das Gesamtprojekt «Schulen am Münsterplatz» zu leiten, wo in den Sommerferien intensiv saniert und umgebaut wird.

Die Zeit drängt. Zwar muss nicht gerade die Gesamt­sanierung des Schulareals abgeschlossen sein. Aber die Arbeiten am Rohbau im Gymnasium und das provisorisch umgenutzte Primarschulhaus Reinacherhof müssen schleunigst beendet werden. Denn am 12. August beginnt bereits wieder die Schule. In den «Reinacherhof» ziehen die Lehrer sogar schon eine Woche früher ein – während des Endspurts der Bauarbeiter.

Immer wieder Überraschungen

«Wir sind hier ein Team», sagt Cadalbert. Die Zusammenarbeit mit den Bauleitern funktioniert gut genug, dass der Chef auch in dieser heis­sen Phase eine wohlverdiente Pause einlegen kann. Allzu sehr dürfte sich Cadalbert beim Angeln in der Nähe von Helsinki nicht erholt haben. «Das Projekt hört nie auf», sagt er. Historische Bauten wie die Schulhäuser beim Münster sorgen immer wieder für Über­raschungen. «Es gibt keine zuverlässigen Pläne der alten Gebäude.» Manchmal versteckt sich dort, wo eine Tür hin sollte, ein Leitungsschacht – und schon muss alles umgeplant werden.

«Das gehört zum Job», findet Cadalbert. Diesen er­ledigt er mit der Gelassenheit eines Fischers. Was anderen Schweissperlen auf die Stirn treiben würde, ist für ihn schlicht normal. «Man muss einfach dranbleiben und gut kommunizieren», lautet sein Rezept gegen Termindruck und Stress.

Pläne werden Realität

Fast jeden zweiten Tag kommt Cadalbert zur Bau­stelle und schaut, wie es vorangeht – alleine schon aus Neugier. Manchmal überrascht ihn die Baustelle auch po­sitiv: Manches kann sich auch der Architekt beim Planen auf Papier nicht wirklich vorstellen. Umso ­grös­ser ist seine Freude, wenn er sieht, wie die Umsetzung den realen Raum bereichert.

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Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 02.08.13

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