Gefordert: Lukas Brügger

Wenn es über die Feiertage wieder besinnlich wird in den Basler Stuben brennen allenorts die Kerzen. Brennt einmal mehr als das, kommen Lukas Brügger und seine Kameraden mit Blaulicht und Sirene.

Immer da, wenns brennt: Korporal Lukas Brügger und seine Kollegen von der Basler Berufsfeuerwehr sind spätestens fünf Minuten, nachdem sie alarmiert wurden, am Brandort. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Am Morgen des Heiligabend wird Korporal ­Lukas Brügger zusammen mit seinen 23 Kameraden den Dienst antreten: tagsüber etwas Ausbildung, ein wenig Büroarbeit, abends dann ein Fondue chinoise, ein Baum mit Kerzen. Oder ein Alarm.

Fängt irgendwo in Basel, Riehen oder Bettingen ein Weihnachtsbaum oder ein Adventskranz Feuer, stehen 14 Feuerwehrmänner oder -frauen der Berufsfeuerwehr Basel vom festlich gedeckten Tisch auf und sind höchstens 60 Sekunden später auf drei Fahrzeuge verteilt mit Blaulicht und Sirene zum Brandort unterwegs.

Brügger zeigt auf einem Video, wie schnell aus ­einem besinnlichen Kerzenflackern ein raumhoch ­loderndes Feuer werden kann. Ist der Weihnachtsbaum trocken, dauert dies keine zehn Sekunden. «Steht der Baum erst in Flammen, kann man selbst nichts mehr ausrichten», sagt Brügger. Als Grundsatz gelte die Reihenfolge «Alarmieren, Retten, Löschen». Vor allem das möglichst frühe Alarmieren sei sehr wichtig, man solle ja nicht zuerst versuchen, den Brand alleine zu bekämpfen. «Wird die Hitze zu stark, der Rauch zu dicht, sollte man den Raum verlassen und hinter sich die Türe schliessen», rät Brügger. Durch das Schliessen der Tür entziehe man dem Feuer den Sauerstoff, «gleichzeitig verhindert man, dass sich die giftigen Rauchgase im Gebäude ausbreiten».

Vom Judoka zum Feuerwehrmann

Brügger trägt die Uniform der Basler Berufsfeuerwehr seit 18 Jahren, zuvor war er Karosseriespengler und Spitzensportler. Seinem Kampf gegen die Flammen ging eine Karriere als Judoka voraus. Drei Schweizermeister-Titel hat er in seiner Zeit als Aktiver errungen. Ausdauernd ist er noch immer, auch wenn für regelmässiges Training beim Schichtbetrieb der Feuerwehr nicht viel Zeit bleibt. Auf seinem Helm steht «Duracell», sein Spitzname.

Schnell sind sie auch, Brügger und seine Kameraden. So stehen sie – wird korrekt alarmiert – höchstens fünf Minuten, nachdem man die 118 gewählt hat, in der Stube. Nicht in Rot und alleine, wie der Weihnachtsmann. Sondern in Gelb und zu vierzehnt, wie die Feuerwehrmänner.

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 21.12.12

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