Peter Pauwels liebt die Fasnacht und das Zeichnen. Mit seinem Bildband «Fasnachtsdienstag» vereint er beides.
Die Wohnung von Peter Pauwels ist voller Bilder. In Rahmen an den Wänden, auf dem Tisch oder in seinem Arbeitsraum in Schutzkartons. Einige Malereien sind wild und ungestüm, die Bewegung des Pinsels ist auf dem Papier nachvollziehbar. Doch die meisten Bilder von Pauwels sind Feinarbeiten mit Farbstift: detailgenau, durchdacht und harmonisch.
Pauwels ist von Beruf Primarlehrer. Und doch ist das Gestalten für ihn mehr als ein Zeitvertreib. Es wurden bereits sechs Bilderbücher von ihm veröffentlicht, und er schuf viele Illustrationen. Am Sonntag, 23. Februar, ist die Vernissage seines neuen Buchs «Fasnachtsdienstag». Es ist seine Abschlussarbeit. Vor einigen Jahren hatte Pauwels kurzerhand beschlossen, eine berufsbegleitende Ausbildung an der Schule für Gestaltung in Bern zu absolvieren – um eine Arbeit, die er schon seit Jahrzehnten ausführt, auch offiziell zu seinem Beruf zu machen.
Auch dieses neue Werk zeichnet sich durch absolute Detailgenauigkeit aus. So hat er die Bögen von Basels Mittlerer Brücke, die sich alle voneinander unterscheiden, aus unterschiedlichen Winkeln fotografiert, um sie naturgetreu aufs Papier zu bringen. «Ich liebe es, Details genau abzubilden. Bei Kinderbüchern muss man eine Mischung aus einem realistischen und einem Comic-ähnlichen Stil erzielen. Das fasziniert mich.»
«Es bedeutet für mich viel, wieder in der Region Basel zu wohnen.»
Das Schreiben überliess Pauwels seinem alten Jugend- und Cliquenfreund Hans-Georg Schaub. Die Protagonistin Lena kam schon in Pauwels Erstlingswerk «Lenas erster Morgenstreich» vor, die neue Geschichte ist eine Fortsetzung.
Die Themenwahl geschah nicht zufällig, Fasnacht ist Pauwels grosse Leidenschaft. Obwohl er lange mit seiner Familie in Solothurn lebte, blieb er der Fasnacht nur selten fern: «Ich hatte als junger Mann ein Vorstellungsgespräch. Die Schulleitung hatte Referenzen eingeholt und wurde von meinem vorherigen Arbeitgeber vorgewarnt, dass ich jedes Jahr vier Tage unbezahlten Urlaub nehme.» Trotzdem wurde er eingestellt – und blieb 40 Jahre lang.
Im vergangenen Sommer liess sich Pauwels pensionieren, seine Frau und er verkauften das Haus und zogen nach Riehen. Denn die Fasnacht ist nicht das Einzige, was der Piccolo-Spieler hier schätzt. «Es bedeutet für mich viel, wieder in der Region Basel zu wohnen», sagt Pauwels, «über all die Jahre ist dies trotzdem meine Heimat geblieben.»
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Die Buchvernissage von Peter Pauwels Bildband «Fasnachtsdienstag» ist am Sonntag, 23. Februar, in der Buchhandlung Bider&Tanner (ab 10 Uhr).