Das Reinigungsteam der MCH Messe Basel sorgt am Samstag für Sauberkeit beim Tower-Running. «Staub, Wasser und Dreck sind eine Gefahr», sagt Leiterin Yvette Hüppeler. Zehn Stunden benötigt ihr Team für die Reinigung der 524 Stufen.
Am Samstag jagen 528 Läuferinnen und Läufer den Messeturm hoch. Sie werden sich abhetzen und quälen. Vielleicht schaffen sie es, den Rekord von Tomas Celko von 2,39 Minuten zu schlagen. Vielleicht übernehmen sie sich aber – und müssen sich übergeben. «Das ist auch schon vorgekommen», sagt Yvette Hüppeler, Leiterin des Reinigungsteams der MCH Messe Basel.
Ihre Leute sorgen während des Tower-Runnings für die Sauberkeit – und eigentlich auch für die Sicherheit. Wenn die Läufer die 542 Stufen hochrennen, kann jeder Ausrutscher ein böses Ende nehmen. «Staub, Wasser und Dreck sind eine Gefahr», sagt Hüppeler. Sechs ihrer insgesamt 18 Mitarbeitenden stehen am Wochenende schichtweise im Einsatz. Einerseits reinigen sie punktuell im Treppenhaus 2, andererseits sorgen sie dafür, dass die «Bar Rouge» unmittelbar nach dem Lauf wieder sauber öffnen kann.
Unabhängig vom Tower-Running werden die beiden Treppenhäuser im Messeturm mindestens alle zwei Wochen gereinigt. Rund zehn Stunden dauert es, bis sich zwei Frauen von der 31. Etage bis ins 2. Untergeschoss durchgeputzt haben. Es gibt weder Maschinen noch Schläuche. Besen, Mob und Microfasertuch heissen die Verbündeten im Kampf gegen den Dreck. «Wir reinigen aber nicht alles am Stück», sagt Hüppeler, «sondern stockwerkweise.»
Immer am Ende der täglichen Reinigungsaufgaben putzen zwei Leute noch im Treppenhaus, soweit sie kommen. Ausser zwischen einigen wenigen Etagen werden die Treppen nur im Notfall genutzt, deshalb werden die Stiegen nicht wirklich dreckig. Der grösste Feind ist der Staub. Verknurrt wird niemand zum Job im tristen Betongemäuer, die 17 Frauen und ein Mann wechseln ihr Reinigungsgebiet alle sechs Wochen. Mal liegt der Schwerpunkt im Messeturm, mal in einem anderen Gebäude der Messe Basel.
Dass sich jemand ihren Arbeitsort als Sportplatz aussucht, sei schon originell, sagt Yvette Hüppeler. Doch sie hat dafür Verständnis: «Ich habe Hochachtung vor den Leuten, die die 31 Stockwerke hochrennen.» Die 28-Jährige könnte sich sogar vorstellen, selbst einmal die Turnschuhe zu schnüren. «Aber natürlich nur, wenn ich dafür fit genug wäre.»
Artikelgeschichte
Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 20.04.12