Gefordert: Sophie Herzog

Sophie Herzog spielt im Frauenteam vom FC Basel. Am 18. Mai tritt sie im Cupfinal gegen den FC Zürich an.

(Bild: Alexander Preobrajenski )

Sophie Herzog spielt im Frauenteam vom FC Basel. Am 18. Mai tritt sie im Cupfinal gegen den FC Zürich an.

Ehrfürchtig schaut Sophie Herzog auf die grüne Weite des Spielfelds im Basler St.-Jakob-Park. «Es ist mein grosser Traum, einmal hier auf diesem Rasen zu spielen», sagt die FCB-Fussballerin, «aber das werde ich wohl nie erreichen.»

Basels Fussballfrauen trainieren und spielen auf dem Kunstrasen des FCB-Campus. Gleichwohl ist die Baslerin eng mit dem ­St.-Jakob-Park verbunden: Ihr Vater, der Architekt Jacques Herzog, hat ihn gebaut, und seit dem ersten Spiel ist sie Dauergast bei den Auftritten der strahlkräftigen Männermannschaft.

«Ich empfinde den Schatten der Männer nicht als störend für uns Frauen. Vielmehr bin ich stolz darauf, das Vereinslogo des FC Basel auf der Brust zu tragen», sinniert die 20-Jährige über das Leben im Verein, der seine Spielerinnen bei den Partien der Männer für den Verkauf der Matchprogramme einsetzt.

«Durchschnitt mag ich nicht«

Am 18. Mai wird Sophie Herzog das Vereinslogo wieder tragen – im Cupfinal in Fribourg gegen den FC Zürich. Gegen den vorzeitigen Schweizer Meister mit seinen Profispielerinnen wäre «ein Sieg des FCB ein riesengrosser Triumph». Herzog ist im Vorfeld des Spiels nicht nervös. Aber etwas passt ihr ganz und gar nicht: «Es nervt, dass der Cupfinal ausgerechnet in ­Fribourg ausgetragen wird.» Tatsächlich ist der Spielort nicht ­optimal. Die Saanestadt steht für Alain Berset, Zweisprachigkeit oder Eishockey – aber nicht für Fussball.

Drei Generationen der Familie Herzog werden nach Fribourg reisen: Sophies Grossmutter, ihr Bruder, die Mutter und ihr Vater, der übrigens für eine der ersten Fussball-Erinnerungen von Sophie Herzog steht. Auf der Pruntrutermatte hatte sie einst als kleines Mädchen Fussballtennis gespielt – mit den «stolzen Herren» rund um ihren Vater.

Sie begann damals zu spielen, um sich Akzeptanz auf dem Fussballplatz zu erkämpfen; diese hat sie sich längst ­er­arbeitet. Nach ihrem Studium der Bio­logie steht ihr selbiges im Berufsleben noch bevor. ­Eines darf vermutet werden: Sophie Herzog wird auch im Beruf zu den Besten gehören wollen, denn, «Durchschnitt mag ich nicht.»

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 17.05.13

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