Am 1. September tritt das neue Geoinformationsreglement in Kraft. Es regelt Standards in der Geodatenaufbereitung sowie die Zugänglichkeit. Neu sollen für eine Abfrage keine Nutzungsgebühren mehr erhoben werden. Zudem wurde das bestehende «Basel-Stadtplan»-App erweitert.
«Geodaten verstehen sich als raumbezogene Daten», erklärt Kantonsgeometer Walter Oswald. «Sie beschreiben mit einem bestimmten Zeitbezug die Ausdehnung und die Eigenschaften bestimmter Räume und Objekte. Darunter insbesondere die Lage, die Beschaffenheit, die Nutzung und die Rechtsverhältnisse.»
Es sind sozusagen digitale Landkarten bestimmter Objektenkategorien: Gebäuden, Leitungen, geologischen Schichtungen und dergleichen mehr. Geodaten werden vor allem in der Raumplanung genutzt.
Das kantonale Geoinformationsrecht wird per 1. September angepasst, um schweizweit die Daten zu harmonisieren und somit den Austausch und die Nutzung zu erleichtern. Bisher konnten im Kanton Basel-Stadt nur Grosskunden – wie etwa die Industriellen Werke Basel IWB – Geodaten online einsehen. Der Grosse Rat hat im November 2011 dem neuen kantonalen Geoinformationsgesetz (KGEOIG) zugestimmt – der Regierungsrat bestimmte am 7. August, dass es per September 2012 in Kraft tritt.
Website und Mobil
Geodaten werden unter anderem auch für das «Basel-Stadtplan»-Programm für Android- und iPhones genutzt. Diese kostenlose Applikation gibt es etwa seit einem Jahr. Sie sei seit der Einführung kontinuerlich verbessert worden, sagt Simon Rolli, Leiter der Geoinformation. «Die neueste Version für das Handy oder den Tablet-PC kann man seit dem 7. August aus einem App-Shop gratis herunterladen.» Man kann das Programm als simplen Stadtplan nutzen oder Kartenausschnitte per E-Mail versenden, sich Restaurants, Schulen, Spielplätze und vieles mehr anzeigen lassen.
Per Anfang September wird ausserdem auf der Online-Plattform des «GeoPortals» des Kantons eine Beta-Version des sogenannten «Geodaten-Shop» augeschaltet. In diesem kann man nach zahlreichen Geodaten – unter anderem auch nach Informationen aus dem Baumkataster, Zonenplänen oder Allmendbewilligungen – suchen. Diese Abfragen, die man im Shop auswählt, kann man ohne Nutzungsgebühren beziehen, indem man sie bestellt und dazu seine E-Mail-Adresse angibt.
Mit dem Online-Zugriff auf Geodaten reduzieren sich die Einnahmen des Kantons um 350’000 Franken pro Jahr. Mit dem Synergieeffekt der Online-Plattform verringere sich allerdings auch der Aufwand, sagt Oswald.