Google auf Elsässisch

Im Elsass gibt es eine eigene Suchmaschine: Koogel.

koogel.fr – die heisseste Erfindung seit es Google gibt. (Bild: Michael Würtenberg)

Im Elsass gibt es eine eigene Suchmaschine: Koogel.

Das Elsass, s Elsass, mag mit knapp 8300 Quadratkilometern, gerade mal 1,5 Prozent der Fläche Frankreichs, die kleinste fran­­zö­sische Region sein. Es mag von Nord nach Süd gerade mal 190 Kilometer messen, von West nach Ost gar nur 50. Egal.

Grösse muss nicht geographisch definiert sein. Der Region gehts hervorragend. Sie hat eines der höchsten Bruttoinland­produkte Frankreichs. Kultur und eine reizvolle Landschaft dazu. Und nun hat das Elsass auch noch eine eigene Suchmaschine. Eine rein elsäs­si­sche, basierend auf der Google-Technologie. Olivier Andrieu, ein 50-jähriger Web-Unternehmer und Autor von 15 Büchern übers Internet, hat sie zusammen mit einem Kollegen aufgesetzt. Den passenden Namen hatte Andrieu rasch gefunden: «Koogel.fr», Google auf gut Elsässisch ausgesprochen. Das Logo trägt natürlich die elsässische Flagge.

Tagelang hat Andrieu Hunderte Websites mit Elsässer Inhalten zusammengetragen und sie zur Grundlage seiner Suchmaschine gemacht. Seit knapp einem Monat ist Koogel jetzt online und verzeichnet rund 5000 Klicks pro Tag. Soll da noch einer sagen, so etwas brauche es nicht. Das kleine Extra sind die rechts eingeblendeten lokalen Tweets passend zum Suchthema, das gibts selbst bei Google noch nicht. Der Programmierer sieht das Ganze mit viel Humor: «Klar bringt eine Suche nach ‹choucroute› nur lokale Treffer! Versuchen Sie es mal mit météo, restaurant, hotel oder vin.» Tatsächlich: Nichts als Elsass, so weit die gefundenen Links reichen. Was will man mehr? Dann mal los nach dem Motto «Hop la!!», wie der Such-Button so schön heisst.

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 09.03.12

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