Happige Vorwürfe gegen Novartis wegen heimlicher Tests an Obdachlosen

Laut dem «Europamagazin» der ARD soll ein polnischer Partner von Novartis einen Vogelgrippe-Impfstoff an Obdachlosen getestet haben. Diese glaubten, sie würden gegen die normale saisonale Grippe geimpft.

Langzeitfolge der Vogelgrippe: Novartis steht Ungemach ins Haus. (Bild: Keystone)

Als sich vor gut zehn Jahren das Vogelgrippe-Virus H5N1 rasant ausrbeitete, suchte die Welt fieberhaft nach einem Impfstoff. Mit im Rennen auch die Novartis. Ein Beitrag des ARD-«Europamagazins» deckt nun auf, dass sich der Basler Pharmakonzern dabei auch mit einem zweifelhaften polnischen Partner einliess.

Die inzwischen verurteilte Firma testete den Novartis-Impfstoff in einem polnischen Obdachlosenheim. Den Probanden wurde gesagt, es handle sich um eine Impfung gegen die saisonale Grippe. Weil die Teilnehmer Geld erhielten, hätten sich manche bis zu dreimal am Tag impfen lassen, sagt ein Mann im Beitrag.

Das «Europamagazin» beruft sich in seinem Beitrag auf Recherchen der Schweizer Organisation Public Eye. Demnach hat ein Versuchs-Teilnehmer Novartis verklagt. 

Der Konzern stellt sich auf den Standpunkt, die Verantwortung liege beim damaligen polnischen Partner. Der Anwalt des Klägers sieht die Verantwortung beim Auftraggeber. Dieser habe seine Kontrollpflicht vernachlässigt. Entscheiden müssen nun die Gerichte.

ARD-«Europamagazin»: Pharmariese testet Medikamente an polnischen Obdachlosen

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