Keine freie Betten für die englischen Fussballfans

Weil das Europaleague-Halbfinalspiel FCB gegen FC Chelsea gleichentags wie die Eröffnung der Baselworld stattfindet, gibt es keine freien Betten mehr für die englischen Fussballfans. Was nun?

Nach dem Match ab ins Flugzeug und zurück nach London. (Bild: Keystone/Martin Rütschi)

Weil das Europaleague-Halbfinalspiel FCB gegen FC Chelsea gleichentags wie die Eröffnung der Baselworld stattfindet, gibt es keine freien Betten mehr für die englischen Fussballfans. Was nun?

Soviel ist schon klar, der 25. April wird für Basel ein ganz besonderer Tag sein: Zum einen treffen sich der FCB und der FC Chelsea für das Halbfinalspiel in der Europaleague, was allein schon die Stadt in einen Ausnahmezustand versetzt; zum anderen wird am selben Tag die Baselworld eröffnet.

Die Freude beim Basler Tourismus-Direktor Daniel Egloff ist denn auch gross, dass gleich zwei «Top-Highlights», wie er sagt, hier über die Bühne gehen. Allerdings – und das wiederum trübt die Freude leicht – sprengen zwei gleichzeitige Top-Highlights die Kapazitäten der Kleinstadt Basel. Wie bereits «Radio Basilisk» und die «Basler Zeitung» berichtet haben, gibt es wegen der Uhren- und Schmuckmesse keine freien Betten mehr. Weder für die Mannschaft des FC Chelsea noch für deren Fans.

Auch Zivilschutzanlagen sind besetzt

Gut, für die Fussballspieler wird sich irgendwo in der Restschweiz sicher noch eine geeignete Unterkunft finden lassen, für diese ist eine Stunde Fahrt im Mannschaftsbus auch keine grosse Sache. Anders für die Fans. Unabhängig davon, ob sie den Sieg ihres Chelsea oder die Niederlage – wovon wir hier in Basel selbstverständlich ausgehen – begiessen wollen, tun müssen sie das selbstverständlich in der Gruppe. Ein Fan ist schliesslich nur gemeinsam mit anderen ein echter Fan.

Man stelle sich das traurige Bild vor, wenn sich alle extra hierher gereisten nach dem Spiel voneinander verabschieden müssen, weil ihre Betten in der ganzen Schweiz verstreut stehen. Nein, dass das so nicht geht, ist Tourismusdirektor Egloff klar. Er ist deshalb bei Sicherheitsdirektor Baschi Dürr vorstellig geworden, respektive, er hat bei ihm die Idee deponiert, für die englischen Fans die Zivilschutzanlagen zu öffnen. So wie man das während der Kickbox-WM 2004 auch gemacht habe, sagt Egloff. Doch: Auch diese sind bereits belegt.

Rückreise soll unmittelbar nach Match stattfinden

Gemäss Martin Schütz, Sprecher beim Justiz- und Sicherheitsdepartement sind in einer der vier Anlagen Asylbewerber untergebracht und die restlichen drei sind für die Baselworld reserviert. Was Betten anbelangt, sieht es also nicht gut aus für die englischen Fans. Deshalb konzentriert man sich nun vor allem darauf, ihnen die Rückreise nach dem Match zu ermöglichen. Das heisst, das Nachtflugverbot zeitlich nach hinten zu verschieben.

Das entscheide jedoch nicht der Kanton Basel-Stadt, sagt Schütz, sondern die französischen Behörden, «wir hier können einzig darauf hinweisen und -wirken». Schütz ist aber zuversichtlich, dass die französischen Kollegen darauf eingehen. Man habe das bereits beim Spiel gegen Tottenham so gemacht, «und es hat tadellos funktioniert».

Wie die Nachfrage bei Vivienne Gaskell, Sprecherin beim EuroAirport ergeben hat, scheint Schütz’ Zuversicht berechtigt: «Es wird eine Ausnahmebewilligung wahrscheinlich geben, da die Konstellation die gleiche wie für Tottenham ist. Diese Bewilligung muss die französische Behörde noch kommunizieren.» Und falls dann doch der eine oder andere Engländer schlafend in einem Park gefunden wird, kann sich das Basler Sicherheitsdepartement immer noch von seiner Gastgeberseite zeigen.

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