Kioskfrau Trudi Hartmann – ein sicherer Wert

«Unsere Stadt» heisst die dreiteilige Dokumentation – und gemeint ist Basel. Das Schweizer Fernsehen kümmert sich in «SF bi de Lüt» liebevoll um die Stadt am Rand der Schweiz. Den Zuschauern hat es bisher gefallen, wie Reaktionen auf einen Aufruf der TagesWoche zeigen – und wie Trudi Hartmann als eine Protagonistin der Doku täglich von Kunden hört.

Trudi Hartmann in ihrem Kiosk «Wilder Mann» an der Rheingasse. (Bild: Martina Rutschmann)

«Unsere Stadt» heisst die dreiteilige Dokumentation – und gemeint ist Basel. Das Schweizer Fernsehen kümmert sich in «SF bi de Lüt» liebevoll um die Stadt am Rand der Schweiz. Den Zuschauern hat es bisher gefallen, wie Reaktionen auf einen Aufruf der TagesWoche zeigen – und wie Trudi Hartmann als eine Protagonistin der Doku täglich von ihren Kunden hört.

Teil 1 lief am vergangenen Freitag zur besten Sendezeit. Zu sehen waren unter anderem ein emotionaler Abwart, ein meditierender Tramfahrer – und Kioskfrau Trudi vom Kiosk «Wilder Mann» an der Kleinbasler Rheingasse. Mediale Präsenz ist für die 74-Jährige nichts Neues, sie wurde schon von etlichen Zeitungen porträtiert und trat als Gast in der Sendung «Persönlich» von Radio DRS auf. Aber dazu später. Widmen wir uns zuerst dem Hier und Jetzt – und sagen also: Film ab!

SF bi de Lüt vom 16.03.2012

Das war er also, dieser Teil 1 von «SF bi de Lüt – Unsere Stadt». Und offenbar kam er gut an: «Gut gemacht», schreiben etliche Zuschauer auf der Facebook-Seite der TagesWoche. «Wunderschöne Bilder», «gelungen», «rührend und interessant». Sie werden des Lobes nicht müde, die Zuschauer, wenn sie sagen: «Bi grad e weneli stolz, die Stadt vor dr Huustür z’ha.»

Trudi Hartmann und das volle «Atlantis»

Doch auch Kritik, wenn auch nur leise, gab es da zu lesen: Etwas zu sehr «auf heimelig getrimmt» sei die Doku. Man wisse nachher gleich viel oder wenig über Basel wie vorher. Auch bedauern manche Zuschauer, dass mit dem Gundeli, dem Gellert und dem Kleinbasel nur ein Teil der Stadt gezeigt würde. Diese Kritik bekam auch Trudi Hartmann am Kiosk zu hören – sonst aber: nur Komplimente. Diese richteten sich allerdings weniger ans SF-Filmteam, sondern vielmehr an Trudi Hartmann selber.

Die Macher der Doku wussten offenbar genau, dass sich mit einer Frau wie ihr Zuschauer vor den Fernseher locken lassen. Sie haben dazu gelernt: Die Kollegen von Radio DRS jedenfalls haben vor etwa zwanzig Jahren falsch geplant, als sie Trudi Hartmann zusammen mit Schriftsteller Hansjörg Schneider ins «Atlantis» zum «Persönlich»-Gespräch einluden. Genau eine Serviertochter war an diesem Morgen im Einsatz. Und bald mussten die Radiomacher merken: Das reicht nie und nimmer, so voll wie das Restaurant ist – und mussten spontan Personal aufbieten. Trudi Hartmann lacht, als sie davon erzählt.

Lachen wird sie auch in den kommenden beiden Teilen der Doku wieder, wenn es wieder pathetisch heisst «Unsere Stadt». Und eines sei hier schon verraten: Die Zuschauer werden Trudi Hartmann noch an einem anderen Ort als im Kiosk erleben…

Teil 2: 23.3., 20.05 Uhr, SF1

Teil 3: 30.3., 20.05 Uhr, SF1

Quellen

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