Kochen und kennenlernen: Neue Plattform lädt zum Essen bei Fremden

Alleine kochen und essen kann ganz schön frustrierend sein. Die neue Plattform «Social Meal» schafft Abhilfe – sie will das gemeinsame Essen mit Wildfremden fördern.

Alleine essen und aufs Handy starren, soll mit «Social Meal» der Vergangenheit angehören. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Alleine kochen und essen kann ganz schön frustrierend sein. Die neue Plattform «Social Meal» schafft Abhilfe – sie will das gemeinsame Essen mit Wildfremden fördern.

Leicht nervös wirken Samuel Rüegger (26) und Martha Marx (30), wenn sie von ihrem Projekt «Social Meal» erzählen. Seit Monaten arbeiten sie mit fünf Freunden an der Lancierung ihrer Plattform. Dass sie nun so kurz vor dem Ziel stehen und ihre Website am 28. März komplett online geht, scheint noch surreal für die beiden.

Die Idee von «Social Meal» ist simpel: In der eigenen Wohnung kochen und mit Wildfremden speisen. «Viele Menschen essen alleine oder haben ihre Routine. Mit ‹Social Meal› wollen wir Menschen zusammenbringen – da ist der Tisch als Anlass und Ort ideal dafür», sagt die Theaterregisseurin Marx. Anders als bei Facebook oder anderen Internetplattformen würde «Social Meal» die Leute real miteinander verbinden. «Die Website ist dabei nur das Werkzeug.»

Wer bei «Social Meal» ein Profil erstellt, kann gemeinsame Ess- und Kochmöglichkeiten anbieten oder in Anspruch nehmen. Auch gibt es die Möglichkeit, zusammen ein Restaurant zu besuchen oder spezielle Events zu organisieren. «Ein ähnliches Projekt gibt es schon in Zürich. Wir fanden, dass dies Basel auch gut stehen würde», sagt der Buchbinder Samuel Rüegger.

Gastgeber kann bewertet werden

Erste Anlässe werden bereits am 28. März stattfinden – von den Initianten organisiert. «Es ist klar, dass wir am Anfang selber Events erstellen müssen», sagt Rüegger: «Die Erfahrung zeigt, dass die Leute zuerst irgendwo essen gehen möchten, bevor sie selber etwas anbieten.»

Die Währung dieser Plattform sei Vertrauen, so Rüegger. Denn es sei nicht selbstverständlich, wildfremde Menschen in die eigene Wohnung zu lassen. «Wir versuchen die Hemmschwelle zu senken, indem wir Bewertungsmöglichkeiten anbieten.»

Rund 90 Personen haben laut Rüegger bereits Interesse am Projekt bekundet und ihre E-Mail-Adresse hinterlassen. Das Projekt wird von «Occupy Basel» finanziert. «Wir verlangen keine Provisionen, es ist ein gemeinnütziges Projekt.» Man hoffe jedoch auf Spendengelder, sagt Marx.

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Ein Pre-Release-Essen von «Social Meal» fand am 21. März 2015 statt. Ein Erlebnisbericht ist hier zu lesen.

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